Überall hets Pilzli dra | 15.09.24

Es gibt viele Möglichkeiten, sich mit der Natur und der Umwelt auseinanderzusetzen. Wir als Natur- und Vogelschutzverein bemühen uns stets, dieses Spektrum zu erweitern. In diesem Jahr standen Pilze wieder einmal im Mittelpunkt.

Am vergangenen Sonntag trafen sich zahlreiche Mitglieder des NVVH zu einer Pilzexkursion. Wie schon vor neun Jahren engagierten wir einen Experten, um uns die Welt der Pilze näherzubringen und anschließend unter professioneller Anleitung Pilze zu sammeln. Patrick Fuchs vom Pilzverein Olten führte uns in einem spannenden Theorieteil in die Welt der Pilze ein, die neben dem Reich der Tiere (Animalia) und dem Reich der Pflanzen (Plantae) ein eigenes Reich der Lebensformen bilden. Auf einem der großen Tische beim Waldhaus Härkingen erwartete uns eine reichhaltige Auswahl verschiedener Pilzarten, die mit handgeschriebenen Zetteln beschriftet waren. Bei einigen stand in Klammern „Speisepilz“, bei anderen war mit Ausrufezeichen markiert: giftig!

Kurz darauf erfuhren wir in einem faszinierenden Vortrag, dass es sich bei der vorliegenden Auswahl gar nicht um Pilze im eigentlichen Sinne handelt, sondern lediglich um deren Fruchtkörper. Diese wachsen aus dem Boden, damit sich die Pilze fortpflanzen können. Schätzungen zufolge gibt es weltweit etwa vier Millionen Pilzarten, von denen jedoch erst rund 120.000 beschrieben sind. Diese und viele weitere interessante Informationen erhielten wir von Patrick Fuchs. Anhand der Fruchtkörper erklärte er uns, in welche Familien die Pilze eingeteilt werden können. Besonders leicht zu bestimmen – und daher ideal für Anfänger wie die meisten unserer Teilnehmer – sind die Röhrlinge. Diese besitzen unter ihrem Hut eine röhrenförmige Struktur, im Gegensatz zu Pilzen, die an derselben Stelle Lamellen haben und deutlich schwerer zu bestimmen sind. Die Bestimmung von Pilzen beginnt jedoch nicht mit ihrem Aussehen, sondern mit ihrem Fundort. Pilze sind stark von ihrer Umgebung abhängig und wachsen nur an Orten, wo die passenden Partner vorhanden sind.

Im Gegensatz zu unserem letzten Pilzkurs vor neun Jahren waren wir dieses Mal tatsächlich erfolgreich bei der Suche, und die vorsorglich gekauften getrockneten Steinpilze wurden nicht benötigt. Im Gegenteil: Bald hatten wir eine beachtliche Menge an Pilzen gefunden, vor allem Rotfüsse, aber auch viele Steinpilze, Hexenröhrlinge, Reizker und viele andere. Patrick beantwortete beim Bestimmen der Pilze erneut viele Fragen, und die geputzten Pilze wurden nach und nach dem köstlichen Risotto beigemischt. Pilze aus der Natur müssen mindestens 20 Minuten gekocht werden, um überhaupt als genießbar zu gelten.

Nach einem solch leckeren Essen und dem herrlichen Wetter fiel es schwer, auseinanderzugehen. Erst gegen 16 Uhr verabschiedete sich die Gruppe, die heute über 30 Personen umfasste. Zurück bleiben uns schöne Erinnerungen an einen gelungenen Herbstanlass. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals herzlich bei unseren Köchen Fabian und Lukas für die Organisation des wunderbaren Essens und bei unserem Kursleiter Patrick Fuchs bedanken, der uns an diesem Tag seine Begeisterung für die Welt der Pilze näher gebracht hat.