Bestellt euch jetzt euer NVVH-Shirt!

Ab sofort können die neuen NVVH T-Shirts bestellt werden! Die T-Shirts sind BIO und FAIRTRADE und werden in einem kleinen Siebdruckatelier von Hand bedruckt. Sie bestehen aus Bambus und haben die Farbe «leaf green». Bestellungen können unter Angabe von Namen, Art des Shirts und Grösse via Kontaktformular erfolgen. Einige T-Shirts werden an de GV bereits verteilt werden können, die restliche Lieferung erfolgt voraussichtlich Ende März.

 

Die Shirts sind in folgenden Grössen erhältlich:

T-Shirt: S, M L, XL | Girlie-Shirt: S, M, L

Winterexkursion an den Klingnauer Stausee 29.01.17

Nach dem kältesten Januar in der Schweiz seit 30 Jahren, war es um so schöner, dass wir am letzten Sonntag des Monats einen seltenen sonnigen Tag für unsere Exkursion erwischten. Allerdings merkte man den Leuten an, dass sie seit Wochen auf einen solchen Tag gewartet hatten und das Naherholungsgebiet Klingnauer Stausee war entsprechend gut besucht. Wir 14 NVVH-lerInnen trugen unseren Teil zum überlaufenen Weg rund ums Schutzgebiet bei. Die kleine Gruppe wurde ergänzt von den in der Region wohnhaften Simona, Marc und Daniela. Letztgenannte feierte gar ihren 31. Geburtstag mit uns an diesem herrlichen Wintertag. Glücklicherweise weckten die angenehmen Temperaturen und die wunderbare Wintersonne nicht nur in den Menschen Frühlingsgefühle, sondern auch die Vögel zeigten sich äusserst aktiv und stimmfreudig. So liessen sich einige ornithologische Besonderheiten nachweisen, darunter Rohrdommel, Blässgans und Wanderfalke. Insgesamt gelang es uns 59 Arten zu sichten, eine gute Ausbeute für eine 4-stündige Exkursion im Januar.

 

Die komplette Artenliste (systematisch):

Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Rohrdommel, Seidenreiher, Silberreiher, Graureiher, Höckerschwan, Graugans, Blässgans, Brandgans, Schnatterente, Krickente, Stockente, Spiessente, Löffelente, Kolbenente, Tafelente, Reiherente, Schellente, Gänsesäger, Rotmilan, Sperber, Mäusebussard, Turmfalke, Wanderfalke, Wasserralle, Teichhuhn, Blässhuhn, Bekassine, Grosser Brachvogel, Lachmöwe, Sturmmöwe, Mittelmeermöwe, Ringeltaube, Eisvogel, Grünspecht, Wiesenpieper, Bergstelze, Zaunkönig, Rotkehlchen, Amsel, Wacholderdrossel, Zilpzalp, Sumpfmeise, Blaumeise, Kohlmeise, Kleiber, Elster, Dohle, Saatkrähe, Rabenkrähe, Feldsperling, Buchfink, Grünfink, Distelfink, Erlenzeisig, Kernbeisser, Rohrammer

Arbeitstag 14.01.17

Wie in ein Wintermärchen versetzt, kamen sich die motivierten Helferinnen und Helfer des NVVH vor, als unser Präsident um 8:00 Uhr mit einer Runde Kaffee den Arbeitstag einläutete. Schnee so weit das Auge reichte und es sollte den ganzen Morgen nicht mehr aufhören zu schneien. Zehn Minuten später war es zumindest akustisch mit der Winteridylle vorbei, als der Motorenlärm der Kettensägen die Stille des Waldes unterbrach. Am Rande unseres Biotops fällten die beiden Peter einige kleinere Bäume, die Fäbu in ofengerechte Rugel schnitt. Die Helferinnen und Helfer trugen das viele Holz umher und spalteten es beim Waldhaus mit der Axt, wo das neue Brennholz zu einer grossen Holzbeige im Materialraum des Horsts heranwuchs. Sollte es also auch im nächsten Jahr wieder solch schneereiche und kalte Tage geben, haben wir im Waldhaus Horst zumindest genügend Brennholz, um tüchtig den Ofen einzuheizen. Danke allen Helferinnen und Helfer, die sich auch durch kräftiges Schneetreiben nicht von einem Einsatz haben abbringen lassen!

Vorschau Vortrag 17.11.16

«Pura Vida!» Diese Lebensweisheit hört man überall in Costa Rica, sei es zur Begrüssung, zum Abschied oder einfach so. Sie meint das wahre Leben, glücklich und erfüllt und strahlt ebenso Unkompliziertheit und Optimismus aus. Und sie ist auch ein Symbol für die atemberaubende Natur Costa Ricas, die auf recht kleiner Fläche in den unterschiedlichsten Facetten erscheint und deren Artenvielfalt Naturbeobachter aus der ganzen Welt in ihren Bann zieht. Es ist ein tropisches Paradies, nur unwesentlich grösser als die Schweiz. Anders als unser kleines Binnenland grenzt es allerdings gleich an zwei Weltmeere, den Pazifik und die Karibik. Dazwischen liegen viele Vulkane, immerfeuchte Nebelwälder und trockene Steppen, jeder Lebensraum mit seinen ganz eigenen Bewohnern. Es ist genau diese Vielfalt an Tieren und Pflanzen, die Lucas Lombardo und Lukas Leuenberger bewogen haben, nach Costa Rica zu reisen und sich der Naturbeobachtung zu widmen. Als erfahrene Ornithologen haben sie das Land nach seltenen Vogelarten abgesucht, dabei aber immer auch andere spannende Begegnungen gemacht, sei es mit brüllenden Affen, faulen Tieren oder giftigen Schlangen. Freut euch auf eine warme Reise in ein tropisches Naturparadies!

Arbeitstag und Schlusshöck 23.10.16

Mittlerweile ist er ein fester Bestandteil unseres Jahresprogramms; der ganztägige Arbeitstag mit Schlusshöck in der zweiten Oktoberhälfte. Neben der Arbeit steht vor allem das gemütliche Beisammensein beim gemeinsamen Mittagessen ab dem Feuer und das gemütliche Ausklingen am Nachmittag im Zentrum. Seit es diesen Anlass gibt, war er trotz kritischer Jahreszeit jedes Mal von gutem Wetter begünstigt. Und so war es denn auch dieses Jahr leicht, die dichte Nebeldecke morgens um 8:00 Uhr zu ertragen, im Wissen, dass sie sich bald lichten werde. Und so war es dann auch. Kaum hatten sich die 14 TeilnehmerInnen an die Arbeit in unserem Biotop gemacht, drückten die ersten Sonnenstrahlen durch und spätestens nach der Znünipause wurde die oberste Schicht Kleider abgestreift. Im Biotop wurde gemäht und geholzt, um den spannenden offenen Lebensraum zu erhalten. Das Tempo mit welchem besonders die Weiden jedes Jahr das Gebiet überwuchern ist immens. Würden wir drei Jahre nicht im Gebiet arbeiten, stünde da geschlossener Wald. Da es uns aber um die Erhaltung eines speziellen offeneren Lebensraums geht, ist das Holzen und Mähen unabdingbar. Daneben mähten wir den Waldlehrpfad, putzten dessen Schildchen, zupften Goldruten samt Wurzeln aus und brachten unser Waldhaus wieder auf Vordermann. Zum Mittagessen gab es eine reichhaltige Gemüsesuppe und Würste vom Grill. Satt gefressen und von der Sonne gewärmt, brauchte es etwas Überwindung nochmals in die Arbeitshandschuhe zu schlüpfen und weiter zu krampfen. Und so waren alle froh, als zwischen 15 und 16 Uhr die letzte Motorsäge verklang und stattdessen die wohlverdienten Biere geöffnet wurden. Bei wunderschönem Wetter setzten wir uns in die Arena mitten im Biotop, betrachteten stolz unser Werk und beobachteten dabei eine Gruppe Schwanzmeisen die neugierig ihr verändertes Daheim beäugten und sich uns bis auf wenige Meter näherten. Der Arbeitstag war wie in den letzten Jahren ein voller Erfolg, auch wenn wir uns noch etwas mehr TeilnehmerInnen gewünscht hätten. Gerne darf man auch nur fürs Essen oder für eine oder zwei Stunden vorbeikommen, wir freuen uns über jedes Gesicht aus dem Verein! Vielen Dank allen Helferinnen und Helfern!

Vereinsausflug 25.09.16

Stattliche 21 Personen betraten an einem wunderbaren Herbstsonntag um 10 Uhr den Regioexpress von Olten nach Sempach-Neuenkirch, um der Vogelwarte Sempach einen Besuch abzustatten. Als der Zug Richtung Zofingen losfuhr, hing noch ein dichter Nebelschleier über der Aare, doch bereits während der Bahnfahrt lichtete sich die graue Decke und die Sonne liess die Härkinger NaturschützerInnen zum ersten Mal blinzeln. In Sempach stiegen wir in den Bus um und nach einer kurzen Fahrt kamen wir bei der Vogelwarte an. Seit Mai des vergangenen Jahres ist dort eine komplett neue und äusserst aufwendige Ausstellung über das Leben der Vögel zu sehen. Man kann selbst erleben, wie es ist, aus einem Ei zu schlüpfen und wie das Vogelleben dann im Nest und später im jeweiligen Lebensraum weitergeht. Am Schluss dieses interaktiven Parcours wurde einem – aufgrund der aktivierten Badges in der Ausstellung –  schliesslich humorvoll eine Vogelart zugewiesen, die ähnliche Charakterzüge haben soll. Während sich einige in dem Vogel wiedererkannten, waren andere doch recht überrascht von dem Ergebnis. Die insgesamt drei Stunden in der Vogelwarte vergingen wie im Flug, es lockten neben der Hauptausstellung auch ein sehr beeindruckender Film und die wild animierte Vorstellung «Singfonie» zum Verweilen.

Im Anschluss spazierten wir dem spiegelglatten Sempachersee entlang und erfreuten uns des warmen Wetters. Bei einem schattigen Plätzchen direkt am See öffneten wir unsere Picknick-Körbe und machten eine ausgiebige Mittagspause mit viel Raum für Gespräche und Entspannung. Einige gönnten sich sogar ein Bad im noch angenehm warmen See. So waren wir bestens gerüstet für den Spaziergang zurück zum Bahnhof, wo wir in einen prall gefüllten Zug zurück nach Olten stiegen. Es war ein sehr interessanter, stimmiger und schöner Anlass, passend zu dem sonnigen und ruhigen Herbstsonntag.

Crex Crex gewinnen Birdrace!

Das Birdrace Team Crex Crex bestehend aus unserem Präsidenten Peter Jäggi, den Vorstandsmitgliedern Patrik Wyss und Lukas Leuenberger, sowie dem Vereinsmitglied Lucas Lombardo, haben bei ihrer 14. Teilnahme am Schweizer Birdrace zum ersten Mal den Gesamtsieg geholt! Damit haben sie sich einen Bubentraum erfüllt! Das Birdrace ist ein Sponsorenlauf, bei dem man in 3er oder 4er Teams 24 Stunden Zeit hat, um möglichst viele Vogelarten zu beobachten. Es findet immer am ersten Septemberwochenende von Fr, 21:00 Uhr bis Sa, 21:00 Uhr statt und wird von Birdlife Schweiz (der Dachverband unseres Vereins) organisiert. Die Route kann selbst gewählt werden, Bedingungen sind aber, dass es sich um Gebiete innerhalb der Schweiz (ausser dem österreichischen Rheindelta) handelt und nur öffentliche Verkehrsmittel bzw. Fahrräder benutzt werden. Auf jede gesehen Vogelarten kann man einen gewissen Geldbetrag setzen, das gesammelte Geld kommt jedes Jahr einem anderen Naturschutzprojekt zu Gute. Die Crexler sammelten über 50.- Fr. pro Art, womit sie mit ihren 135 beobachteten Arten über 7000.- Fr. für den Waldrapp in Marokko eingetrieben haben. Ein grosser Dank gilt an dieser Stelle der Bürgergemeinde Härkingen, die uns seit Jahren mit 5.- Fr. pro Art unterstützt und somit dem Vogelschutz finanziell unter die Flügel greift. Neben den Crexlern war mit den «Gäuschwalben» ein weiteres Team mit Härkinger Beteiligung (Helena Jäggi) am diesjährigen Birdrace dabei. Auch die Gäuschwalben sind schon seit vielen Jahren beim Birdrace am Start und werden ebenfalls mit 5.- Fr. pro Art von der Bürgergemeinde unterstützt. Sie beobachteten dieses Jahr 95 Arten.

Unter folgendem Link lässt sich die Rangliste finden und der Bericht vom OT kann hier gelesen werden. Nachfolgend ist ein Erlebnisbericht von Lukas Leuenberger aufgeführt.

 

Zum zwölften Mal in Folge gingen wir mit der gleichen Route (Gurnigel – Thuner Allmend – Bern – Kerzers – Seeland – Fanel) an den Start, weil es für das Birdrace eine absolute Top Route ist. Das dem so ist, zeigte sich bereits am Freitagabend kurz nach 21:00 Uhr, als mit dem Waldkauz das erste Kreuz auf unserer Liste gemacht werden konnte. Wir übernachteten in einem Militärschlag im Berghaus, und hatten vor lauter Vorfreude und Nervosität kaum Mühe um 5:00 Uhr bereits am Frühstück zu sitzen und wenige Minuten später in die frische, aber verhältnismässig milde, Morgenluft zu treten. Es war noch vollständig dunkel, nur die Sterne oben am Himmel und Thun unten im Tal glitzerten. Mit dem Fahrrad ging es auf die Wasserscheide hoch und von dort zu Fuss rund 45min Richtung Leiternpass – zwischen dem Gantrisch und der Nünenenfluh – hinauf. Im ersten Licht hörten wir bereits eines der Highlights des Tages: den knorrigen Gesang des Alpenschneehuhns. Es kamen im Minutentakt alpine Leckerbissen wie Mauerläufer, Steinrötel, Alpenbraunelle, Alpendohle, Ringdrossel und Bergpieper hinzu. Bei der Wanderung zurück zu der Wasserscheide erschienen dann auch die ersten kleineren Zugvögel auf unserem Radar, nur das Birkhuhn begann uns langsam aber sicher Sorgen zu machen. Auf unserem Weg zurück kamen uns trotz der frühen Stunde schon dutzende Wanderer entgegen, das prächtige Wetter lockt sie am Wochenende in Scharen auf die wunderschönen Wanderungen der Region. Oft sind die Birkhühner dann bereits verschwunden, aber wir hatten Glück. Als der Weg eine kleine Biegung machte, flogen dahinter ein Birkhahn und zwei Hennen auf und flogen vor der schönen Bergkulisse eine Runde, bevor sich der Hahn prächtig auf einer Fichtenspitze präsentierte. Der Morgen auf dem Berg war einfach perfekt, das Prachtswetter und die gute Windlage bescherte uns beinahe jede Vogelart, die wir in den vergangenen Jahren auf dem Gurnigel gesehen hatten. Unsere Erfahrung aus zwölf Jahren am gleichen Berg spielte uns zusätzlich in die Karten, so dass wir bald auch Birkenzeisig, Zitronenzeisig, Gimpel, Fichtenkreuzschnabel, Waldbaumläufer, Weidenmeise und Bergstelze auf die Liste nehmen konnten. Ein weiterer Vorteil der Gurnigelroute liegt darin, dass die Velofahrt Richtung Thuner Allmend den Talkessel hinab geht, über dem sich die Thermikschläuche bilden, dank denen Greifvögel in guten Zugzeiten zu hunderten den Pass überqueren. Während unserer Talabfahrt über Schotterstrassen zwischen 10:00 und 11:00 Uhr begann oben an uns bereits der Greifvogelzug einzusetzen und wir konnten Fischadler, Baumfalke, Habicht, Sperber und schliesslich sogar noch einen Steinadler auf der Liste abkreuzen. Nach fast einer Stunde Velofahrt erreichten wir Blumenstein im Tal, wo eine Wasseramsel brav auf uns wartete. Rund 9 km rassige Fahrt später kamen wir in der Thuner Allmend an, im Gepäck häufige Siedlungsarten, die man an einem Birdrace aber zuerst einmal sehen muss. Elster, Feld- und Haussperling, Grünfink, Buntspecht, Türkentaube, Rotmilan und andere. In der Allmend wurden wir dann zum ersten Mal mit der Hitze der tieferen Lagen konfrontiert. Für die Vogelbeobachtung ist ein solches Badewetter eher hinderlich, viele Vögel fliegen so hoch, dass man sie vom Boden aus gar nicht sehen kann oder aber sie verstecken sich tief in den Büschen. In der Thuner Allmend mit ihrem sandigen und steinigen Boden ist es gerade zur Mittagszeit deshalb äusserst schwierig, Vögel zu sehen. Trotzdem ist das Gebiet dank vielfältigen Strukturen und Hecken gerade für seltene Kulturlandvögel äusserst wertvoll und fungiert am Birdrace oft als Zünglein an der Waage. So machten wir uns also in der Mittagshitze daran, eine Art nach der anderen aus den Büschen zu klopfen (natürlich nur sprichwörtlich), aber teilweise vergingen 20 – 30 Minuten ohne neuen Vogel und wir spürten zum ersten Mal die Anstrengungen des Morgens. Dank eines Kuckucks, den Peach in einem Busch entdeckte, war aber unsere Euphorie und Motivation innert Sekunden wieder da. Auch sonst lief die Thuner Allmend im Nachhinein betrachtet gar nicht schlecht. Wichtige Birdracearten wie Schwarz- und Braunkehlchen, Neuntöter, Dorn- und Gartengrasmücke, Trauerschnäpper, Erlenzeisig und Girlitz verewigten sich auf unserer Liste. Auf der Velofahrt zum Bahnhof Thun überflog uns der einzige Wespenbussard des Tages, so dass wir uns entspannt in den Zug setzen konnten.

Die halbstündige Fahrt nach Bern nützen wir jeweils zum Essen und Liste führen. Luci, unser Teamchef, machte hinter 88 Arten ein Kreuz – so viele hatten wir noch nie zu diesem Zeitpunkt! In Bern, wo wir normalerweise auf die grosse Schanze jagen, um die Umsteigezeit optimal auszunutzen, konnten wir in diesem Jahr bequem und ohne Stress den Zug wechseln, weil wir die beiden Zielarten – Alpensegler und Felsenschwalbe – bereits am Morgen auf dem Berg abgehakt hatten. In Kerzers empfing uns wiederum äusserst warmes Wetter für anfangs September und wir ahnten schon, dass die Felder im grossen Moos ähnlich schwierig werden würden, wie in der Thuner Allmend. Und so war es dann auch. Weil wir schon sehr viele Arten hatten, wussten wir aber ganz genau, nach welchen Vögeln wir noch Ausschau halten mussten und es gelang uns, viele von ihnen zu finden. Zum ersten Mal überhaupt an einem Birdrace gelang es uns, die Nachtigall nachzuweisen und weitere gute Arten wie Turteltaube, Klappergrasmücke oder Gartenrotschwanz gesellten sich mit ihr auf unsere Liste. Schliesslich fuhren wir im Fanel am Neuenburgersee ein, dem besten Vogelbeobachtungsgebiet der Schweiz. Traditionell schliessen viele Birdraceteams hier ihr Vogelrennen ab und hie und da reicht die Zeit für einen kleinen Schwatz. Auf dem Gemshoger gelangen uns einige wichtige Beobachtungen, wie von Drossel- und Schilfrohrsänger, Bekassine, Knäkente und von acht weiteren Entenarten. Das Fanel ist in seiner Vielfalt an Vogelarten schweizweit einzigartig, viele Arten, die anderorts schwierig zu beobachten sind, gehören hier zur Tagesordnung. Zudem ist das Fanel auch immer wieder für Überraschungen gut, wie beispielsweise der Schwarzstorch, der in einem kleinen Teich nahe des Broyekanals rastete und den wir zum ersten Mal an einem Birdrace sahen. Auf dem Broyedamm hatten sich bereits viele Teams aufgestellt, um bei wunderschöner Abendstimmung die letzten Arten zu beobachten. Der Neuenburgersee hat auch schon mehr hergegeben, trotzdem wuchs unsere Liste kontinuierlich an. Mittelsäger, Schwarzhalstaucher, Bartmeise, Heringsmöwe, Zwergdommel und als weiteres Highlight ein kleines Sumpfhuhn versüssten uns den Abschluss. Die Limikolenausbeute war in diesem Jahr mit fünf Arten allerdings äusserst bescheiden, und ein noch besseres Resultat scheiterte vor allem daran. Statt wie gewohnt bis 21:00 Uhr und somit bis Schlusspfiff des Birdraces auf dem Damm zu verweilen, beschlossen wir im Naturschutzzentrum La Sauge nach den anwesenden Waldohreulen und Schleiereulen Ausschau zu halten. Die Schleiereule hatten wir an ihrem gewohnten Platz in der Fruchtschüür nahe Ins am Nachmittag nicht gefunden. Und so war dann ihr Fauchen für das letzte Kreuz auf unserer Liste verantwortlich, die Waldohreulen wollten sich nicht mehr zeigen.

Beim verdienten Feierabendbier im La Sauge führten wir unsere Liste nach, seit der Zugfahrt nach Bern hatten wir das nicht mehr gemacht. Und so waren wir dann auch freudig erstaunt, als wir auch nach mehrmaligem Auszählen auf 135 Arten kamen. Wir überboten damit unseren Teamrekord um ganze 5 Kreuze und sind bis auf 2 Arten an den Schweizer Rekord der Teams «Birders whitout Borders» und «ChClub 300» herangekommen, denen beiden Vogelrennen mit 137 Arten gelangen. Als die anderen Teams an unserem Tisch eintrafen und wir deren Artenzahlen hörten und wir die Nachricht bekamen, dass «Birders whitout Borders» nicht über 130 Arten herausgekommen sind, wurde uns langsam aber sicher bewusst, dass wir es geschafft hatten. Nach 14 Anläufen haben wir endlich das Birdrace gewinnen können! Wir sind unglaublich stolz und froh und möchten uns an dieser Stelle bei all den Spenderinnen und Spendern bedanken, die unsere Engagement zu etwas Zählbarem für den Vogelschutz gemacht haben! Danke!

Arbeitstag 04.06.16

Rund zehn Personen trafen sich am Samstag 4. Juni beim Waldhaus für einen Arbeitstag des NVVH, um den Neophyten im Biotop den Garaus zu machen. Seit fünf Jahren bekämpfen wir die invasiven kanadischen Goldruten, die für viel Ärger in der Schweizer Fauna sorgen. Durch das regelmässige Auszupfen der schnell- und flächendeckend wachsenden Pflanze werden es Jahr für Jahr weniger Pflanzen auf der oberen Ebene des Biotops, die es noch zu entfernen gilt.

Neben der Bekämpfung der invasiven Neophyten widmeten wir uns dem Waldlehrpfad, der stellenweise eingewachsen war. Einige, der im letzten Jahr gepflanzten Sträucher, sind immer noch relativ klein, so dass sie bald einmal von den Brennnesseln verdeckt worden wären. Erfreulich ist aber, dass sämtliche Neupflanzungen den Winter schadlos überstanden haben. Mittels Fadenmäher wurden die Schilder und Pflanzen freigelegt und die schmutzigen Schilder mit Wasser abgewaschen, so dass der Waldlehrpfad wieder in vollem Glanz erstrahlt und sich ein Besuch voll und ganz lohnt.

Frühlingswanderung «Schweiz bewegt»

Die Gemeinde Härkingen betätigt sich auch dieses Jahr wieder beim Coop Gemeinde Duell «Schweiz bewegt» und dies äusserst aktiv. Während neun Tagen können sich die Einwohner von Härkingen in den verschiedensten sportlichen Disziplinen wie Inline-Skating, Walking, Kick-Power, Flamenco-Tanzen, Joggen, Biken und vielen mehr versuchen. Dabei wird die gesamte Bewegungszeit mittels Ein- und Ausscannen genau festgehalten. Der Natur- und Vogelschutzverein ist auch dieses Jahr einer der beteiligten Vereine und organisierte am Sonntag, 22. Mai eine vierstündige leichte Wanderung durch das Dorf und den Härkinger Wald, auf die sich fast 30 Personen begaben. Bei bestem Wetter wurden die Teilnehmer beim Waldhaus von Lukas Leuenberger begrüsst, der den neuen Waldlehrpfad vorstellte und 12 Fragen zu einzelnen Bäumen und Sträuchern bereit legte. Jeder Wanderer konnte nun eine oder mehrere Fragen auswählen und durfte sich auf den Waldlehrpfad begeben, um die richtige Antwort auf einem der vielen Schildchen zu finden. Die Teilnehmer blieben dadurch in Bewegung und konnten trotzdem etwas über unsere heimische Pflanzenwelt lernen. Am Schluss liessen sich – neben den spannenden Fakten zu unseren Gehölzen – 116 Stunden Bewegungszeit für die Aktion «Schweiz bewegt» notieren.

Für alle, die auch gerne einmal den Waldlehrpfad auf der Suche nach Antworten begehen möchten, sind hier die 12 Fragen aufgelistet. Um die Lösungen zur Kontrolle zu erhalten, kontaktieren Sie uns bitte via Kontaktformular. Viel Spass!

 

Fragen Waldlehrpfad

  1. Wie heisst die häufigste Ahornart in der Schweiz?
  2.  Das Holz dieses Baumes wird als Furnierholz für Möbel verwendet und der Baum wird oft in Alleen gepflanzt.
  3. Die Früchte der Echten Mispel können wofür verwendet werden und was ist dabei wichtig?
  4. Die ätherischen Öle dieses Baumes werden in der Heilpflanzenkunde genutzt. Ausserdem wird sein Holz in der Bau- und Möbelindustrie verwendet.
  5. Der Faulbaum riecht streng, wenn man einen Zweig abbricht. Allerdings wurde er nicht wegen seinem Geruch zur Kriegsführung eingesetzt. Aber wie denn?
  6. Der Feldahorn landete früher auf dem Esstisch. Welche Teile genau?
  7. Wie lange brauchen die Samen der Fichte (Rottanne), um in den Tannzapfen ganz heranzureifen.
  8. Was muss mit den Samen des Gemeinen Schneeballs passieren, damit sie keimen können?
  9. Die Gewöhnliche Traubenkirsche wehrt sich gegen Verletzungen ihrer Rinde. Wie?
  10. Die Beeren dieses Strauchs wurden früher zum Färben verwendet. Getrocknet verfügen sie über eine abführende Wirkung.
  11. Dieser kleinwüchsige Baum ist schon vom Namen her eine wichtige Futterquelle für Vögel. Es profitieren aber auch ganz viele andere Tierarten von den Früchten dieser wichtigen Futterpflanze.
  12. Für welche Tiergruppe ist die Zitterpappel eine wichtige Futterpflanze?

 

«Frösche» warten auf den Storch

Seit dem 9. April ragt auf dem Dach des Bauernhauses der Familien Moll beim Kreisel in Härkingen ein Riesenvogelnest in den Himmel. Es ist ein künstlich geschaffener Storchenhorst, der vom Natur- und Vogelschutzverein Härkingen (NVVH) in aufwändiger Arbeit angefertigt und von den Bedachungsspezialisten der Firma HOBAU montiert wurde.

Er besteht aus einer runden Plattform aus Holz und einem ringförmigen Aufbau aus geflochtenen Ästchen. Dieser Ring wurde mit Holzwolle und Schnitzel gefüllt und das neue Nest schliesslich mit weisser Farbe besprenkelt, um einen benutzten Eindruck auf die vorbeifliegenden Störche zu hinterlassen. Ein benutztes Nest zeigt einen guten, gemütlichen Ort an und so besteht die Möglichkeit, dass ein Storchenpaar sich niederlässt.

In den letzten Jahren wurden öfters Weissstörche auf dem Rückzug aus ihren Überwinterungsgebieten in Härkingen gesichtet. Ein Paar verweilte sogar über mehrere Tage auf dem Kirchturmdach, weshalb sich der NVVH nun deren Ansiedlung dank der künstlichen Nisthilfe erhofft. Die Chancen dazu sind allerdings eher klein, das muss auch Präsident Peter Jäggi eingestehen: „Weissstörche sind entgegen der romantischen Vorstellung nicht partnertreu, sondern nesttreu. Das bedeutet, dass ein Storch, der einmal gebrütet hat, immer wieder zu seinem Horst zurückkehrt.“ Das macht die Wiederansiedlung insofern schwierig, da nur einjährige Weissstörche nach einem neuen Brutplatz suchen. Und mit dem Horst allein ist es noch nicht gemacht, die Störche müssen auch innerhalb weniger Kilometer genügend Nahrung finden, damit sie ihren Nachwuchs ausreichend versorgen können. Um ein Storchenpaar in Härkingen brüten zu sehen, müssen also verschiedene Faktoren zusammenkommen – Glück gehört sicher auch dazu. Wenn man aber bedenkt, dass 1949 der Weisstorch in der ganzen Schweiz ausgestorben war, dann aber dank dem Wiederansiedlungsprojekt von Storchenvater Max Bloesch in Altreu in die Schweiz zurückkehrte, so ist ein wenig Optimismus durchaus angebracht. Und : Auf besagtem Dach gab es schon einmal einen Storchenhorst, welcher auch bewohnt war!

Heute leben wieder fast 400 Storchenpaare in der Schweiz, die letztes Jahr zusammen rund 650 Jungvögel grossgezogen haben. Im Kanton Solothurn beschränkt sich das Vorkommen auf vier Standorte in den westlicheren Teilen des Kantons in den Bezirken Lebern und Wasseramt. Dies will der Natur- und Vogelschutzverein Härkingen nun ändern.

Es wäre doch schön, wenn sich die Störche wieder bei den „Fröschen“, wie die Härkinger ja genannt werden, niederlassen würden!

Dieser Bericht ist auch in der Printausgabe vom OT erschienen und unter diesem Link kann man die Onlineausgabe einsehen.