Die Subigerbergpieper am Birdrace 2021

Im Jahr 2021 haben zwei Teams mit Härkinger Beteiligung am Birdrace teilgenommen. Bei den Subigerbergpiepern ist mit Jonas von Burg ein Vorstandsmitglied des NVVH dabei. Er und sein Team beobachteten in 24h 114 Vogelarten, was neuer Teamrekord und der 13. Rang (von 56 Teams) bedeutete. Die gesamte Rangliste findet sich hier. In einem nächsten Beitrag wird dann ein ausführlicher Bericht der Härkinger Gesamtsieger Crex Crex zu lesen sein.


Lukas Arn, Nico Allemann, Jonas von Burg

Bettmeralp – Brig – Leukerfeld – Marais du Poutafontana – Sex de Gru – Les Grangettes

Am 03.09.2021 um 21:00 Uhr eröffneten die SBP ihre schwierige Mission 110+ in einem alpinen Nadelwald oberhalb der Bettmeralp. Gut getarnt im Dunkel der Nacht schlichen sich ein Raufusskauz und eine Waldohreule auf das SBP-Konto. Frühmorgens stiegen die drei Pieper hoch zum Bettmersee, wo sich ausser ein paar wenigen Fischern, noch niemand befand. Als die ersten Sonnenstrahlen die Hochebene erreichten, befanden wir uns bereits auf dem Rückweg zur Gondelstation. Auf dem Weg dahin pflückten wir uns noch typische Bergvogelarten wie Tannenhäher, Birkenzeisig und die Alpenmeise. In Betten angekommen ging’s  mit dem Postauto nach Brig, wo wir 30min Zeit hatten um Türkentaube, Gebirgsstelze und die Wasseramsel zu enttarnen. In Turtmann bestiegen wir unsere Drahtesel und machten uns auf Richtung Leuk. Unser Kontostand explodierte  im Leukerfeld wo wir mit Bart- und Gänsegeier, einem Schlangenadler, Rohrweihe sowie einem überfliegenden Kuckuck wertvolle Reserven anlegten. Nach einem kurzen Stopp bei der ARA Getwing mit Dorn-, Gartengrasmücke und dem Berglaubsänger radelten wir zum Bahnhof um den Zug nach Sierre zu erwischen. Dort stellten wir uns dann der ultimativen Herausforderung, einem 17.3 km langen Zeitfahren gegen den bissigen Westwind bis nach Sion. Hier stellte sich heraus, dass sich unsere Trainingskilometer auf dem Rad gelohnt hatten. Dank der guten Aufteilung der Führungsarbeit sparten wir wertvolle Energie und erreichten in Sion den Bus, welcher uns  nach Ardon brachte. Nach einem kurzen Aufstieg hoch zum Sex de Gru, konnte unsere Buchhaltung mit Zippammer und Blaumerle weiteren Zuwachs auf unserem Konto vermelden. In Le Bouveret läuteten wir unseren Schlussspurt mit einem eisgekühlten Radler, einem Pirol und einem Kleinspecht ein. Trotz den fehlenden Limikolen, welche eine riesige Lücke in unsere Artenliste rissen, konnten wir mit 114 Arten einen neuen Teamrekord verbuchen. Der «gmögige» Berner würde sagen: «Suuberi Büez, Giele!» In diesem Sinne bis im nächsten Jahr!

Arbeitstag 03.07.21

Philippe Vilfroy, unser langjähriges Vereinsmitglied, arbeitet seit letztem Jahr für den Verein Naturnetz und hat dadurch täglich mit der Aufwertung und dem Unterhalt von Naturschutzgebieten und anderen ökologisch wertvollen Flächen zu tun. Er führt als Einsatzleiter Zivilidienstleistende an, die verschiedene Gebiete im Kanton Zürich von Neophyten aller Art befreien. An den zweiten Neophyten-Arbeitstag in dieser Saison brachte Philippe also nicht nur das nötige Know-How mit, sondern auch gleich entsprechendes Werkzeug. Goldruten zupfen ist Handarbeit, jede einzelne Pflanze muss möglichst mit allen Rhizomen aus der Erde gezogen werden, nur so kann die unterirdische Ausbreitung gestoppt werden. Gerade beim Einjährigen Berufkraut, unserer zweiten Problempflanze, ist es aber nicht einfach, die gesamte Wurzel aus dem Boden zu ziehen, oft bricht der Pflanzenstängel oberhalb ab. Dann helfen kleine Pickel, mit denen man den Boden um die Wurzel entsprechend lockern kann. 

Philippe konnte 11 Personen am Morgen in unserem Biotop begrüssen und seine Tätigkeit im Naturnetz vorstellen. Er verwies auf Probleme, die durch die Neophyten entstehen, sowie den fachgemässen Umgang mit den Problempflanzen. Danach machten wir uns an die Arbeit. Der ausgiebige Regen in diesem Frühling und Frühsommer hatte das Grün üppig spriessen lassen, es war gar nicht einfach, in der dichten Vegetation mit den Pickeln den Boden am richtigen Ort zu erreichen. Oft war der Pickel aber auch gar nicht nötig, der stark aufgeweichte Boden erleichterte das Zupfen von Hand ungemein. Neben Goldrute und Berufkraut entfernten wir auch Ackerkratzdisteln, um deren Versamung auf die umliegenden landwirtschaftlichen Wiesenflächen zu unterbinden. Die Pflanze ist besonders bei den Landwirten unbeliebt, da sie Schäden im Ackerland anrichtet. Wie jedes Jahr beim Juli-Arbeitstag wurden auch die Schildchen des Waldlehrpfads ausgemäht und geputzt. 

Während des Zupfens der Neophyten machten wir einen speziellen Fund. Mitten auf dem recht dicht bewachsenen Waldboden sass eine Mehlschwalbe, augenscheinlich stark geschwächt. Die diesjährige Jungschwalbe hatte offenbar mit den garstigen Wetterbedingungen der letzten Wochen zu kämpfen und zu wenig Nahrung gefunden. Alleine, durchnässt und zu schwach, um zu fliegen, hätte sie sicherlich nicht mehr lange überlebt. Wir brachten den Vogel zum Volièreverein Olten, der regionalen Anlaufstelle für einheimische Vögel, wo man spezialisiert auf solche Fälle ist. Wir hoffen, dass wir die Mehlschwalbe bald wieder abholen können und sie in Zukunft wieder über den Dächern von Härkingen Insekten jagt. 

Vielen Dank an Philippe Vilfroy für das kompetente Anleiten des Arbeitstags, wir freuen uns, auch in Zukunft von seinem Fachwissen profitieren zu können. 

Arbeitstag 08.05.21

Erwacht aus dem Dornröschenschlaf fand am letzten Samstag der erste Arbeitstag im neuen Vereinsjahr statt. Thema des Anlasses war die Goldrutenbekämpfung. Und wie eben diese Goldruten, die wir im letzten Jahr dank einem Grossaufgebot stark zurückdrängen konnten, war auch die Teilnehmerzahl an diesem Anlass stark reduziert. Die Prüfung der Absenzen musste jedoch erstmals warten, andere Aufgaben standen an. Während Jeremias Jäggi zur Leiter griff, um das Dach vor der Verwaldung zu retten, schnappte sich Patrik Wyss den Fadenmäher und schnitt mit geübter Hand den Lehrpfad frei. Tapfer schritten nun die sich nochmals gelichteten Reihen der Helfer:innen Richtung Biotop. Tatsächlich standen uns nur vereinzelt Goldruten gegenüber, sodass wir zu hoffen wagten, diesen Herr zu werden. Anfang Mai ist eigentlich auch noch eher früh für eine Bekämpfung dieses invasiven Neophyten. Zu früh gefreut, denn eine andere Pflanze dieser Gattung hat es sich ebenfalls gemütlich in unserem Reservat gemacht. Das Einjährige Berufkraut. Ursprünglich im Grasland Nordamerikas heimisch, wurde es wie auch die Goldrute in den letzten Jahrzehnten als Zierpflanze in unseren Gärten gezüchtet. Hier in der Schweiz bildet es vor allem in Kiesgruben und Ruderalflächen Monokulturen und verdrängt die heimische Flora. Der Name einjährig ist jedoch tückisch. Beim Schneiden der Pflanze entscheidet sich diese mehrjährig zu werden, dies macht sie solange, bis sie schliesslich doch zum Blühen kommt. Aufgrund der umliegenden Kiesgruben ist es also nicht verwunderlich, dass diese auch hier anzutreffen ist. Hier gilt noch erwähnt, dass der Kanton Solothurn noch immer kein Neophytenmonitoring betreibt, und dass das Ausmass der Verbreitung invasiver Pflanzen in unserer Region weiter nicht bekannt ist. Wer sich aber ein Bild davon machen will, wie eine Landschaft aussieht, wenn invasive Pflanzen nicht aktiv angegangen werden, der sollte im Sommer den Fahrradweg von Boningen nach Fulenbach abfahren. Sommerflieder, Berufkraut, Goldruten und Japanischer Knöterich sind dort in grossen Mengen anzutreffen. Wer mehr über diese Pflanzen lernen möchte findet auf infoflora.ch kostenlose Infoblätter, die eine nützliche Übersicht bieten.

Eilig schulten wir also die kleinen Kinderhände unserer Töchter, die im Gegensatz zu unseren Partner:innen immer zahlreicher an unsere Arbeitstage kommen. Dank dem leckeren Znüni mit vielen Schoggistängeli, die unser Präsident Peter Jäggi organisierte, konnten wir bis am Mittag doch viel Unkraut aus der Fläche entfernen. 

Auch einige Naturbeobachtungen konnten wir machen. Unser Wappentier der Fichtenkreuzschnabel spornte uns mit seinem Ruf an und eine Gartengrasmücke pries fröhlich zwitschernd das schöne Wetter an. Besonders bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei Paul Mühle und Margot Leuenberger, die trotz der grösser werdenden Generationenlücke gefühlt an jeden Arbeitstag in den letzten Jahren gekommen sind.

Der nächste Arbeitstag finden am 03.07.21 statt. Auch dann wieder ganz im Zeichen der Neophytenbekämpfung.

Gastbeitrag von Vereinsmitglied Philippe Vilfroy

Schriftliche Generalversammlung 5.3.21

Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte konnte die Generalversammlung nicht als eigentliche Versammlung stattfinden. Wegen der seit einem Jahr herrschenden Pandemie des Covid-19-Virus hat der Bundesrat eine Verordnung erlassen, welche unter anderem auch Versammlungen von Vereinen regelt (Covid-19-Verordnung 3, Kap. 4).

Im Vorstand haben wir uns entschieden, eine schriftliche Abstimmung durchzuführen. Die Traktandenliste, alle nötigen Unterlagen und eine Stimmkarte wurden mit der Post an alle Mitglieder verschickt. Am 5.3.2021 trafen sich vier Personen des Vorstandes zum Auszählen, Kontrollieren und Auswerten der eingegangenen Stimmkarten. Insgesamt haben 56 Mitglieder ihre Karte fristgerecht zurückgeschickt. Sechs Karten trafen zu spät ein, eine war ungültig.

Es kam zu folgenden Entscheiden:

  • Das Protokoll der 48. GV vom 6.3.21, sowie der Jahresbericht des Präsidenten Peter Jäggi wurden einstimmig genehmigt. 
  • Bei der Genehmigung des neuen Jahresprogrammes gab es zwei Enthaltungen. Es stehen vier Arbeitstage, zwei Exkursionen, ein Vereinsausflug und ein Vortrag auf dem Programm. Natürlich werden wir uns bei der Durchführung an die jeweils geltenden Regeln des Bundesrates und des Regierungsrates des Kantons Solothurn halten. Nachdem die Kantonale Frühlingsexkursion von BirdLife Solothurn letzten Frühling nicht stattfinden konnte, hoffen wir, dass es dieses Jahr klappt und wir uns als Gastgeber im besten Licht präsentieren können. 
  • Die Jahresrechnung 2020 wurde von den Revisoren zur Annahme empfohlen und einstimmig genehmigt. Da verschiedene Anlässe wegen Covid-19 nicht stattfinden konnten, fielen die Ausgaben tiefer als budgetiert aus. Zusätzlich durften wir, wie alle anderen Dorfvereine, von der Bürgergemeinde eine Corona-Spende von Fr. 2000.- entgegennehmen. Dies führte zu einem unerwarteten, aber willkommenen Gewinn in unserer Kasse. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Bürgergemeinde Härkingen!
  • Die Mitgliederbeiträge von Fr. 30.- für Einzelmitglieder und Fr. 45.- für Familienmitglieder wurden mehrheitlich angenommen (2 Enthaltungen), das Budget 2021 einstimmig genehmigt. Dieses sieht eine ausgeglichene Rechnung vor. Herzlichen Dank an unseren Kassier Matthias von Arx, welcher die Kasse gewissenhaft und genau führt und uns immer wieder gut auf die Finger schaut. 
  • Mit Hildi Uhlmann, Pia Luppi und Otto Uhlmann haben wir uns im vergangenen Vereinsjahr leider von drei langjährigen Mitgliedern verabschieden müssen. Wir entbieten den Familienangehörigen unser herzliches Beileid. Sechs Mitglieder haben den Verein verlassen. 
  • Unser Mitgliederbestand liegt somit neu bei 30 Familien- und 54 Einzelmitgliedern. Toll! Es wäre einfach schön, wenn wir an den Arbeitstagen auf ein paar helfende Hände mehr zählen könnten!
  • Leider hat Patrik Wyss aus dem Vorstand demissioniert. Wir bedauern dies sehr und werden seine fachliche Kompetenz vermissen! Zum Glück wird er uns an den Arbeitstagen weiterhin unterstützen und uns auch die entsprechenden Maschinen und Werkzeuge zur Verfügung stellen! Für seine Arbeit im Vorstand wird ihm demnächst ein Präsent überreicht. Mehr darüber und über Patriks Engagement für unseren Verein wird hier in einem späteren separaten Bericht erscheinen. 
  • Noch konnten wir die entstandene Lücke im Vorstand nicht füllen. Wir suchen weiter und hoffen, an der nächsten GV wieder vollständig zu sein. Vielleicht fühlst du dich ja angesprochen? Bitte melde dich bei Peter Jäggi!
  • Damit wir auch in Zukunft Versammlungen online oder schriftlich durchführen können, braucht es einen Zusatzartikel in den Statuten. Der entsprechende Änderungsantrag des Vorstandes wurde bei 2 Enthaltungen angenommen. Die neuen Statuten lassen sich hier finden.

Herzlichen Dank an alle, welche an der schriftlichen GV teilgenommen haben! Wir hoffen, euch alle im neuen Vereinsjahr zu sehen und freuen uns auf die 50. GV des NVVH im März 2022, welche hoffentlich wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden kann!

Heckenpflanzaktion: Der NVVH pflanzt 888 Sträucher

Der Natur- und Vogelschutzverein Härkingen (NVVH) realisierte kurz vor den neuerlichen Einschränkungen des Bundesrats betreffend Versammlungsgrössen noch ein neues Projekt – notabene das grösste Naturschutzprojekt in seiner jüngeren Zeit. 

Auf der oberen Allmend/Rüti in Härkingen unweit des Härkinger Waldhauses wurden drei grosse Heckenstreifen realisiert. Die Länge der neugepflanzten Hecken beläuft sich auf 300m, insgesamt wurden dafür 888 einheimische Sträucher gesetzt. Damit ein so grosses Projekt überhaupt möglich ist, bedarf es einem Zusammenspiel mehrerer Partner. Da ist zum einen die Bürgergemeinde Härkingen, der das Land gehört. Sie hat es an fünf lokale Landwirte verpachtet, die das Land bereits seit der Jahrtausendwende extensiv bewirtschaften. Drei der fünf Landwirte zeigten sich bereit, auf ihrem Landstreifen Hecken pflanzen zu lassen und diese künftig auch zu pflegen. Auch der NVVH wird sich an der Pflege der Hecke beteiligen. Das Amt für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft des Kanton Solothurns war an dem Projekt ebenfalls involviert, indem es in enger Zusammenarbeit mit dem NVVH die Realisation plante und sämtliche Kosten für die Pflanzen übernahm. Damit wird das Gebiet Teil des Mehrjahresprogramms Natur und Landschaft (MJPNL) des Kantons, das zum Ziel hat, zu einem langfristigen, qualitativen Mehrwert für Natur und Landschaft mittels einem grossflächigen Biotopverbund im Kanton Solothurn beizutragen. 

Insgesamt 30 Mitglieder des NVVH versammelten sich am 24. Oktober, um die fast 900 Sträucher zu pflanzen. Das Wetter war perfekt, der Boden nach kräftigem Regen in den vergangenen Tagen aufgeweicht, und der Bodennebel wurde im Verlaufe des Tages von der goldenen Herbstsonne vertrieben. Mit zwei Pflanzlochbohrern wurden sämtliche Löcher anhand den Markierungsschnüren ausgehoben. Nach dem Verteilen der Pflanzen machten sich nun die Vereinsmitglieder an das eigentliche Pflanzen, auch sieben Kinder halfen mit ihren kleinen Schäufelchen tatkräftig mit. 

Die Hecke vernetzt einen abwechslungsreichen Lebensraum und wertet ihn zusätzlich auf. In Zusammenspiel mit den verschiedenen extensiv bewirtschafteten Kulturen wie Heumatten, Hochstammobstbäume und Waldrand, sowie dem angrenzenden Biotop des NVVH und der Kiesgrube wird das Gebiet zu einem vielseitigen Mosaik an unterschiedlichen Habitaten. Nicht nur heimische Tier- und Pflanzenarten werden von dem aufgewerteten Lebensraum profitieren, sondern auch naturinteressierte Personen aus der Gemeinde werden an der geförderten Biodiversität viel Freude finden. Der NVVH bedankt sich bei allen, die dazu beigetragen haben.

Dieser Bericht erschien auch online im Oltner Tagblatt und im Anzeiger Thal Gäu Olten.

Heckenprojekt 2020 in Zusammenarbeit mit dem Amt für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft

Seit der Jahrhundertwende wird auf der oberen Allmend/Rüti, auf dem Land der Bürgergemeinde, auf eine extensive Bewirtschaftung gesetzt. Das Zusammenspiel der verschiedenen extensiv bewirtschafteten Kulturen (Heumatten, Hochstamm-Obstbäume, Waldränder), der angrenzenden Kiesgrube und unserem Biotop, machen das Gebiet zu einem vielseitigen Lebensraum. Um diesen noch mehr aufzuwerten, planen wir mit der Pflanzung von zusätzlichen Hecken das Gebiet noch mehr zu strukturieren und Lebensräume für neue Tiere, zum Beispiel den Vogel des Jahres 2020, den Neuntöter, zu bieten. Die Hecken werden zusammen mit den Rückzugsstreifen (Altgrasstreifen auf den Heumatten) wichtige Vernetzungskorridore für viele Tiere bilden. Für die Umsetzung unseres Projektes sind wir auf die Unterstützung von verschiedenen Seiten angewiesen. Zum einen erlaubt uns die Bürgergemeinde die Realisation auf ihrem Land, zum andern unterstützen drei der Bewirtschafter (Landwirte) des Gebietes das Heckenprojekt und werden die Teilstücke auf ihrem jeweiligen Grundstück betreuen. Der NVVH beteiligt sich natürlich an der Pflege der Hecken. Bei der Planung des Projektes konnten wir auf die Mitarbeit des Amtes für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft des Kantons Solothurn zählen. Der Kanton betreute in enger Zusammenarbeit mit unserem Präsidenten Peter Jäggi die Planung und Beratung der Landwirte – und er übernimmt die Kosten für das Pflanzgut!

Wir freuen uns über viele helfende Hände!


Samstag, 24.10.20 um 08:00 Uhr beim Waldhaus.
Der Arbeitstag dauert den ganzen Tag. Nach dem Mittagessen arbeiten wir so lange, bis alles erledigt ist. Selbstverständlich kann man auch nur am Morgen oder nur am Nachmittag zum Helfen kommen.

Znüni und Mittagessen werden vom Verein offeriert. 

Mitnehmen: Warme, wetterfeste Kleidung und gute Schuhe, Arbeitshandschuhe sind von Vorteil. Wer kann, bringt sein „Gartenschüfeli“ zum Pflanzen mit. Grosse Pflanzmaschinen zum Vorbohren, etc, sind vorhanden. Die groben Arbeiten werden vom Vorstand erledigt. Alle anderen setzen die total 888 Pflanzen ein!

Ps: Selbstverständlich werden wir uns an alle Vorschriften des BAGs betreffend Corona halten. Da wir draussen arbeiten und essen, werden wir die geforderten Abstände gut einhalten können. Wir bitten alle mitzuhelfen, vielen Dank!



Arbeitstag 04.07.20

Nachdem der letzte Einsatz gegen die Neophyten ein voller Erfolg war, gab es an diesem Samstagmorgen gar nicht mehr so viel zu tun. Trotzdem war natürlich genug Arbeit für alle anwesenden 12 Personen vorhanden. Zuerst wurde das ganze Gebiet nochmals nach Goldruten und Berufskraut durchsucht. Und tatsächlich waren einige wenige grössere Pflanzen noch zu finden, diese waren vor drei Wochen wohl übersehen worden. Meist waren es aber nur kleine Sprösslinge, die v.a. da aufkamen, wo nach dem letzten Einsatz noch Rhizome in der Erde verblieben waren. Die Arbeitsweisen an den beiden Arbeitstagen unterschieden sich folglich stark: Vom grossflächigen Zupfen ganzer Flächen hin zum Rosinen picken einzelner Halme.

Nach der Pause wurden dann auch noch andere Arbeiten erledigt, insbesondere wurde gemäht. Neben dem Waldlehrpfad und dem Platz vor dem Waldhaus mähten wir auch eine Fläche im Biotop selbst.

Nach den beiden Arbeitseinsätzen im Frühling/Sommer können wir nun mit gutem Gewissen sagen, dass in unserem ganzen Gebiet keine einzige Goldrute blühen wird.

Unser Verein verabschiedet sich jetzt in eine ausgedehnte Sommerpause, der nächste Anlass ist unsere Vereinsreise und findet am Sonntag, 13. September statt. Die Reise führt uns an das Hagneck-Delta am Bielersee. Nähere Infos folgen mit einer Einladung per Post.

Einen schönen Sommer mit tollen Naturbeobachtungen wünschen wir euch allen!

Arbeitstag 13.06.20

Am 13. Juni 2020 wurde vom Vorstand ein ausserordentlicher Arbeitstag einberufen, weil der geplante Morgen Mitte Mai aufgrund des Corona-Virus nicht durchgeführt werden konnte. Da sich die invasiven Neophyten aber trotz Lockdown weiter in unserem Biotop ausbreiten und es gut ist, wenn wir das Gebiet im Frühsommer zweimal bearbeiten, um möglichst alle Goldruten am Versamen zu hindern, wurde dieser ausserordentliche Arbeitstag eingelegt. Am 04. Juli findet dann der zweite Einsatz im Biotop statt.

Der Vorstand wurde sehr positiv überrascht, dem spontanen Aufruf waren viele Vereinsmitglieder gefolgt. Kurz nach 8 Uhr konnte unser Präsident Peter über 20 Personen begrüssen, die sich bald an die Arbeit im Biotop machten, um unser Problem mit den invasiven Neophyten wortwörtlich an den Wurzeln zu packen. Der Einsatz in den vergangenen Jahren trägt sichtlich Früchte, die Goldruten sind im oberen Bereich mittlerweile fast ganz zurückgedrängt worden, im Abhang und unteren Teil des Biotops gibt es aber nach wie vor grössere und dichtere Flächen. Dank der vielen Personen kamen wir verhältnismässig schnell voran und die Arbeit ging deutlich leichter von der Hand als auch schon. Auch das Wetter spielte mit, der Boden war feucht, was das Ausreissen der Goldruten und des Berufskrauts erleichtert, gleichzeitig blieb aber weiterer Regen aus und im Verlauf des Morgens kam dann gar die Sonne zum Vorschein. Nach einer ausgiebigen Znüni-Pause machten wir uns gestärkt nochmals an die Arbeit und schafften tatsächlich eine Premiere. Bereits am ersten Neophyten-Arbeitstag des Jahres konnten wir die gesamte Fläche komplett von Hand bearbeiten und sämtliche Neophyten auszupfen. Vielen Dank an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben! Beim nächsten Arbeitstag in drei Wochen gilt es nun nur noch die nachgewachsenen und evtl. übersehenen Pflanzen auszureissen.

Es gibt aber noch weitere positive Nachrichten zu vermelden! Zum ersten Mal seit der aktuelle Vorstand die Arbeitstage leitet, konnte eine Orchidee in unserer Fläche festgestellt werden. Und dann gleich noch zwei verschiedene Exemplare. Einerseits das Fuchs› Geflecktes Knabenkraut und anderseits das Grosse Zweiblatt. Unsere Bemühungen, das obere Gebiet des Biotops möglichst offen zu gestalten, scheinen sich auszuzahlen. Das macht Freude! Weiter konnten auch noch einige spannende Insekten- und sonstige Tierarten konnten gesichtet werden, wie beispielsweise eine Raupe des Nachtpfauenauges oder zwei Exemplare des Gefleckten Schmalbocks (siehe Fotos).

Wir freuen uns über diesen schönen Arbeitsmorgen und hoffen, dass auch der Arbeitstag in drei Wochen ein voller Erfolg wird.

Arbeitstag 16.05.20

Aufgrund der aktuellen Corona-Massnahmen des Bundes war es uns nicht möglich, einen normalen Arbeitstag durchzuführen. Der Vorstand hat deshalb beschlossen den Arbeitstag für die Vereinsmitglieder abzusagen. Stattdessen traf sich nur der Vorstand und erledigte die wichtigsten Arbeiten selbst. Dabei ging es in erster Linie um das Ausmähen des Waldlehrpfads, sowie das Putzen der Schilder. Weiter wurde der Materialraum wieder einmal richtig gründlich aufgeräumt und Leergut entsorgt.

Anschliessend setze sich der Vorstand zu einer Sitzung zusammen. Es wurde beschlossen, den ausgefallenen Arbeitstag am 13.06.20 nachzuholen – falls die Massnahmen des Bundes dies bis dann erlauben. Die invasiven Neophyten im Biotop wachsen auch im Lockdown unbeirrt weiter, es wäre wichtig dass wir 1. zweimal im Gebiet arbeiten könnten und 2. möglichst viele Leute sind. Zu sechst Neophyten auszupfen, macht weder besonders Spass, noch kommt man richtig vorwärts.

Wir würden uns sehr freuen, wenn der ausserordentliche Arbeitstag am 13.06.20 stattfinden könnte und viele helfende Hände teilnehmen würden.

Winterexkursion 16.02.20

Auf dem Holzsteg

Für die diesjährige Winterexkursion des NVVH begaben sich 16 Vereinsmitglieder wortwörtlich auf den Holzweg. Mit dem Zug reisten wir nach Rapperswil an den Obersee, um die dort überwinternden Eiderenten, welche prominent auf der Einladung abgebildet waren, zu suchen. Unser Weg führte uns von Rapperswil aus über den Holzsteg zur Halbinsel Hurden, und anschliessend entlang des Naturschutzgebietes Frauenwinkel bis nach Pfäffikon an den Bahnhof.

Es war eine echte ornithologische Herausforderung, auf dem Holzsteg, welcher bei jeder Bewegung schwankte, Wasservögel mit Fernglas oder Spektiv zu beobachten. Besonders ein Paar Schellenten, welches sich sehr lange beobachten liess, veranlasste uns zu einer längeren Pause. Diese Art hat die Besonderheit, dass sie ihre Jungen in Baumhöhlen grosszieht. Sind die Jungen genug gross, werden sie von ihrer Mutter aus der Höhle gelockt und stürzen sich wagemutig in die Tiefe. Ist der Nachwuchs vollzählig unten angekommen, macht sich die ganze Familie auf den Weg zum nächsten Gewässer, das durchaus mehrere Kilometer entfernt sein kann. Nebst den Schellenten entdeckten wir weitere Entenarten wie Tafel-, Schnatter-, Stock-, Kolben- oder Reiherente. Während auf dem Wasser Hauben-, oder Zwergtaucher unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen, flogen uns Lach- und Mittelmeermöwen um die Ohren. Auch häufige Vögel wie zum Beispiel den Kormoran schauten wir uns genauer an und waren ob seinem, im Sonnenlicht in allen Farben schillernden Federkleid, sehr beeindruckt. Beinahe am Ende des Holzstegs entdeckten wir dann endlich mehrere Eiderenten, welche direkt neben dem Holzsteg ihr Balzritual vollführten. Dabei legten die prächtig gefärbten Männchen ihren Kopf in den Nacken und gaben dabei ein gurgelndes Geräusch von sich. Gegenteilig zu den unübersehbaren Männchen sind die weiblichen Eiderenten, wie bei vielen Vogelarten, sehr unauffällig gefärbt. Dies aus dem einfachen Grund, damit sie beim Brutgeschäft möglichst unentdeckt bleiben. Die Daunen, mit denen die Eiderente ihr Nest auspolstert, werden aufgrund ihrer herausragend isolierender Eigenschaft vom Menschen gesammelt, um damit Duvets, Schlafsäcke oder Jacken zu befüllen. Nicht selten wurden in der Vergangenheit auch gleich die Eier aus den Nestern stibitzt, was bei den Eiderenten zu starken Bestandeseinbussen führte. In Hurden angekommen und endlich wieder mit festem Boden unter den Füsse, genossen wir unsere Mittagspause. Beglückt wurden wir dabei von einer Gruppe Kiebitze, welche in den kurzgrasigen Riedflächen des Frauenwinkels nach Nahrung suchten und vier grossen Brachvögeln, welche über unsere Köpfe hinwegflogen. Auf dem letzten Teil unserer Exkursion, welche wie ein Familienausflug anmutete, entdeckten wir dank Peters scharfen Augen in einer grasenden Gruppe Schnatterenten noch zwei Pfeifenten. Mit tollen Beobachtungen im Gepäck machten wir uns wieder auf den Heimweg ins Solothurnische.