Vereinsreise Petite Camarque Alsacienne | 10.09.23

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Dieser Spruch hat wohl bei uns allen, in diesem Post-Corona Jahr eine ganz neue Bedeutung bekommen. Besonders, wenn es sich dabei um eine Reise ins Ausland handelt. Allerdings schweiften wir für die Vereinsreise 2023 nicht in die Ferne, sondern ins ganz nahe Ausland. Die Petite Camargue Alsacienne war unser Ziel. Eine Exkursion, die auf verschiedenen Ebenen einen explorativen Charakter hatte. So waren die Vereinsknirpse bereits von der Tatsache beeindruckt, dass es möglich war, bloss für einen Tag nach Frankreich zu gehen! Und das, wohlverstanden in die Camargue! Ein Ort, den einige der Sprösslinge schon kannten, diesen jedoch mit einer mehrtägigen Anreise assoziierten. Diesen Aufwand mussten wir aber wahrlich nicht betreiben. Mit dem Zug nach Basel, dann durch die neu renovierte Seitenhalle zum Elsässerbahnhof und mit dem TER drei Stationen nach Saint-Louis-la-Chaussée. Et Voilà, la France! Aber auch wir Grossen waren überrascht, wie nahe das französische «savoir-vivre» von unserem zu Hause entfernt ist. Nur knapp ennet der Grenze von Basel triefen die Strassen, die Häuser und die Croissants nur so nach diesem französischen Lebensstil. Nachdem wir unsere verfrühte Ankunft beim Betrachten dieser Aufzählung verbummelt hatten, fanden wir uns am Rande der langersehnten Petite Camargue wieder. Dort erwarteten uns Jean-Charles Mouchet, unser Übersetzer und Fabian Baumgartners geschätzter mec de boulot. Et un petit moment plus tarde, notres guide Marion Granger est aussi arrivé. Kaum gestartet erfuhren wir auch schon warum die Petite Camargue ihren Namen trägt. Nicht unsere Reiseführerin machte uns darauf aufmerksam, nein, es waren die Moskitos, die uns in Schwärmen einen zweiten Empfang bereiteten. Dank unserer eigenen Schwarmintelligenz konnten wir uns ihrer wehrhaft werden. Genau eine Person – Urs Jäggi –hatte daran gedacht, ein Moskitospray mitzunehmen und so waren wir bei der Einführung von Marion Granger nebensächlich mit Einsprayen beschäftigt. Trotzdem blieben einige Informationen hängen. Tatsächlich ist die Petite Camargue Teil des grössten Wasserreservoirs Europas. Grund dafür ist das Wasser des Rheins, das hier im kieshaltigen Boden versickert. Sehr eindrücklich, denn an verschiedenen Stellen im bewaldeten Gebiet tritt das Wasser wieder hervor. Diese vermeidlichen Tümpel haben einige Zentimeter unter der Oberfläche immer die gleiche Wassertemperatur – ein Feuchtgebiet der ganz besonderen Art. An dieser Stelle würde ich gerne weiter über die Petite Camargue erzählen. Aber auf unserer Tour beschränkten wir uns auf den zugänglichen, für unsere Verhältnisse eher touristische Teil des Gebietes. Was einigen zu wenig war, war den anderen wiederum schon zu viel. Bald hatten unsere Kleinsten Hunger und so begaben wir uns nach einer wesentlichen Anzahl an Naturbeobachtungen wie zum Beispiel einigen Nutrias (Biberratten), zwei Schwarzstörchen und diverser kommunen Entenarten, auf die eigentliche Nahrungssuche. Das zweite Wochenende im September war, wie jedes darauf folgende in diesem Monat, überdurchschnittlich heiss und so schleppten wir uns entlang der Hauptstrasse bis zum ersehnten Restaurant: Au Bureau Saint-Louis, pour dîner. Dies war jedoch erst die Hälfte des Leidensweges: Attendre ça fait chier alors! Aber schlussendlich erhielten wir alle unsere Burgers, Frites und Sexy-Salat-Bowls und fühlten uns so doch noch etwas wie Gott in Frankreich. 

Arbeitseinsatz | 10.06.23

Bei perfektem Wetter versammelte sich eine muntere Gruppe von 15 Erwachsenen und 11 Kindern beim Waldhaus. Aus Rücksicht auf die Familien mit kleinen Kindern und zum Teil langen Anreisewegen, starteten wir den Arbeitsmorgen erst um 9 Uhr, dafür umso motivierter.

Unter der Leitung des Präsidenten hatten wir uns rasch in 5 Gruppen aufgeteilt und machten uns an die Arbeit. Nina und Sarah übernahmen die Betreuung der Kinder, welche beim Waldhausspielplatz spielten, malten, Geschichten hörten, etc. Eine Gruppe entfernte die Neophyten auf dem alten Sagi-Areal, eine andere mähte den Waldlehrpfad aus, eine weitere befreite das Dach des «Horst» (kleines Waldhaus) von Moos und Ästen und die grösste Gruppe legte in der neuen Tümpellandschaft Strukturen aus Holz und Steinen an. Dank der grossen Beteiligung kamen wir gut voran und konnten trotz einer ausgiebigen Znünipause die für den Morgen gesteckten Ziele erreichen. 

Das war ein toller Arbeitseinsatz! Vielen Dank an alle! Hoffentlich finden sich auch für die nächsten Einsätze wieder viele Erwachsene und Kinder ein!

Gemeinde-Duell | 12.05.23

Die Gemeinde Härkingen hat sich auch dieses Jahr wieder am nationalen Gemeinde-Duell «Schweiz bewegt» beteiligt. Der NVVH hat bereits in den letzten Jahren an der Aktionswoche mitgemacht und diverse sportliche – oder zumindest halb-sportliche – Events organisiert. Beispielsweise Spaziergänge und kleinere Wanderungen. Dieses Jahr machte der NVVH an der grossen Gemeindeaktion «Super Zehnkampf» bei der Turnhalle mit. Verschiedenste Härkinger Vereine stellten einen Posten, an dem sich die Teilnehmenden einer Aufgabe stellen mussten und Punkte für ihr Team sammeln konnten. Der NVVH-Posten wurde vom Dreigenerationen-Trio Margot, Lukas und Lotta betreut. Die Teilnehmenden mussten ein Vogelmemory möglichst schnell lösen. Für jeden falschen Versuch musste allerdings eine kleine Strafrunde eingelegt werden, wodurch einige Teams ganz schön ins Schwitzen kamen. 

Stunde der Gartenvögel | 11.05.23

«Die Wettervorhersagen für heute sind wirklich miserabel!» oder «Da werden wir kaum Vögel sehen. Die Artenlisten und wir werden pflotschnass.» So oder ähnlich schallte es am Morgen des 11.05.23 aus dem Vorstandschat des NVVH. An diesem Donnerstagabend sollten im Rahmen der nationalen BirdLife Veranstaltung «Stunde der Gartenvögel» nämlich die gefiederten Bewohner der Härkinger Gärten ausfindig gemacht, und dies den jeweiligen GartenbesitzerInnen in Form einer Artenliste und eines Flyers des NVVH mitgeteilt werden. Doch bekanntlich kommt es erstens anders und zweitens, als man denkt oder eben schreibt.

Pünktlich um 19:00 Uhr versammelte sich eine Handvoll NVVH Mitglieder beim alten Gemeindehaus. Das Spektrum der Teilnehmenden reichte vom Grosskind und Kind über das grosse Kind bis zur grossen Mutter. Im Fachjargon eines Winzers würde man von einem gut ausbalancierten Cuvée sprechen. Das Wetter war uns Hartgesottenen gut gesinnt und so war die mitgebrachte Regenkleidung mehr Ballast als Segen. Nachdem wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt hatten, zogen wir los und richteten unseren Fokus von nun an auf alles was flog und/oder ein Federkleid besass. Wie wir nutzten auch unsere gefiederten Freunde die Regenpause für einen kurzen Abendrundflug oder die Suche nach einem leckeren Bettmümpfeli. Und so flogen uns die Vögel vor die Linsen und die Minuten um die Ohren. Highlights waren ein überfliegender Habicht bei der Driving Range und ein Stockentenpaar gefolgt von einem Girlitz in der Länggasse. Die Gruppe, welche ihr Glück im Ausserdorf versuchte, konnte ausserdem noch einen  Grünfink und einen einsamen Mäusebussard in Form eines Kreuzes auf der Artenliste dingfest machen. Total konnten wir also 22 verschiedene Arten feststellen trotz einigen prominenten Absenzen wie zum Beispiel dem Rotmilan. Zufrieden machten wir uns nach zwei geschlagenen Stunden wieder auf in unsere warmen Stuben und sind überzeugt, dass wir auch bei der nächsten Ausgabe die Wettergöttinnen und -götter auf unserer Seite haben werden.

Waldputzete | 24.03.23

Jedes Jahr organisiert die Bürgergemeinde die Waldputzete im Härkinger Wald. Die Bevölkerung ist eingeladen mitzumachen, aber auch die Schlauchwägeler und die Jäger sind jeweils Teil des Anlasses, zudem sind immer einige Klassen der Primarschule anwesend. Auch der NVVH ist seit letztem Jahr an der Waldputzete vertreten. Weil die Abfallmenge im Härkinger Wald erfreulicherweise stetig abnimmt, können gar nicht so viele Leute den Wald putzen, weshalb jeweils ein Alternativprogramm zusammengestellt wird. Letztes Jahr hatten wir noch unser eigenes Projekt (Strukturelemente auf dem Sagiareal anlegen), dieses Jahr schlossen wir uns dem Forst an, der eine Fläche mit Fichten-Stecklingen aufforstete. Das Wetter spielte leider gar nicht mit, es war windig und nass, was aber besonders die Schulklasse erstaunlich gut wegsteckte. Trotzdem waren alle froh, als die Arbeit erledigt war und es das offerierte Mittagessen gab. Wir zogen uns in unser Waldhaus Horst zurück, wo wir an der Wärme den kalten Morgen ausklingen liessen. Vielen Dank an die Bürgergemeinde für die Organisation des Anlasses und das feine Mittagessen.

51. Generalversammlung | 03.03.23

Am vergangenen Freitag fand die 51. Generalversammlung des Natur- und Vogelschutzvereins Härkingen statt. Neben 30 Mitgliedern konnte der Vorstand des NVVH auch André Grolimund (Präsident Einwohnergmeinde) und Roman Graf (Präsident Bürgergemeinde), sowie unser «Vereins-Götti» Konrad Zeltner von BirdLife Solothurn begrüssen.

Die GV war in erster Linie dem vergangenen intensiven Jubiläumsjahr gewidmet. Nach dem geschäftlichen Teil und einer schmackhaften Spätzlipfanne blickten Peter Jäggi, Jonas von Burg und Lukas Leuenberger in einer fotoreichen Diashow nochmals auf jedes der 51 Projekte zurück, bevor der Abend mit einem gemütlichen Beisammensein langsam ausklang.

Arbeitseinsatz Sportplatzhecke | 28.1.23 

Das eher kühle Wetter und die Bise lockten nicht gerade viele Teilnehmer an den den ersten Arbeitstag im neuen Jahr. 6 Erwachsene und 2 Kinder liessen sich aber nicht von der Arbeit abhalten, versuchten die Hecke von der armenischen Brombeere zu befreien und schnitten Stockausschläge zurück. Die riesigen Asthaufen bieten vielen Kleintieren einen willkommenen Unterschlupf zu allen Jahreszeiten. 

Zum Znüni begaben wir uns für einmal direkt auf den Haurihof, wo wir von der Familie Roman und Franziska Hauri gratis verpflegt wurden. Herzlichen Dank an die beiden! Schon mehrmals durften wir auch bei anderen Gelegenheiten von ihrer Grosszügigkeit profitieren!

Rückblick auf das Jubiläumsjahr 2022

Es ist vollbracht! Das intensive Jubiläumsjahr 2022 unter dem Motto «50 Jahre – 50 Projekte» ist Geschichte. Es ist ein vielfältiges, buntes und zeitweise auch anstrengendes Jahr geworden, gespickt mit vielen tollen Ereignissen und Highlights im Grossen wie im Kleinen. In einem ausführlichen Rückblick von Vorstands- und OK-Mitglied Jonas von Burg schauen wir nun gemeinsam in den Rückspiegel und lassen die Festivitäten nochmals Revue passieren. Auf geht’s!

Erste Idee und Umsetzung im Jahresprogramm
Schon Mitte 2021 diskutierte der Vorstand über die Art und Weise, wie denn das 50-jährige Jubiläum unseres Vereins zu feiern sei. Schon bald kam die Idee auf, dass wir zu diesem runden Geburtstag nicht unseren Verein beschenken, sondern in eine intakte Umwelt in und um die Gemeinde Härkingen investieren möchten. Einerseits wollten wir Räume schaffen, in welchem sich die Natur frei entwickeln kann und gefördert wird, und andererseits wollten wir die Vereinsmitglieder, sowie die HärkingerInnen ins Grüne locken und somit den Wert einer intakten Umwelt vermitteln. Gesagt getan! Innerhalb des Vorstands formierte sich ein dreiköpfiges OK (Peter Jäggi, Margot Leuenberger, Jonas von Burg), welches die Aufgabe hatte, die Ideen zu konkretisieren und ein Jubiläumsjahresprogramm auf die Beine zu stellen. Bereits nach den ersten gemeinsamen Sitzungen kristallisierte sich das Motto «50 Jahre-50 Projekte» heraus, welches einen würdigen Rahmen für das kommende Jahr bilden sollte. Das Ziel war, für jedes vergangene Vereinsjahr ein Projekt zu realisieren, welches für das Erreichen der oben beschriebenen Ziele dienlich ist. Das Grundgerüst bildete unser bisheriges Jahresprogramm mit den obligaten Arbeitsmorgen, dem Vereinsausflug oder dem Schlusshöck, welches im Unterschied zu den vorangegangenen Jahren allen interessierten Personen offen stehen sollte. Die Basisversion wurde mit speziellen Anlässen wie zum Beispiel der Wanderausstellung von BirdLife Schweiz, der Stunde der Gartenvögel oder einem Ausflug in die Kiesgrube BOZ in Gunzgen ergänzt. Doch mehr dazu später. Um der Natur im Siedlungsraum unter die Arme zu greifen, sollte auch die Dorfbevölkerung ihren Teil dazu beitragen, konkret mit der Realisation von Projekten im eigenen Garten. Abgerundet wurde das Programm mit der Aufwertung des Biotopes beim Waldhaus Härkingen, welches der NVVH im Auftrag der Bürgergemeinde Härkingen seit Jahren hegt und pflegt. Das provisorische Programm wurde anschliessend vom Vorstand bewilligt und die Feinplanung durch das OK wurde in Angriff genommen. Das Ziel war, zum Start des Jahres jeden Haushalt in Härkingen mit einem Infobrief zu versorgen und unser Jubiläumsjahr zu bewerben. Die Verantwortung bezüglich der Gestaltung des Infobriefes legten wir in die Hände von unserem hauseigenen Grafiker Lukas Leuenberger, welcher dem Schreiben die nötige Portion Ästhetik verlieh. Nach einem veritablen Schlussspurt welcher von Terminabsprachen, unzähligen Telefonaten und E-Mails geprägt war, hielten wir Ende Dezember 2021 stolz unsere Jubiläumsbroschüre in den Händen.

Januar bis April 2022
Am 12.Januar 2021 traf sich der Vorstand (gemeinsam) weglassen mit weiteren Mitgliedern bei garstigem Winterwetter, um die frisch gedruckten Broschüren in den Briefkästen in ganz Härkingen zu verteilen. Diese Aktion bildete den Startschuss zum Jubiläum und somit das erste realisierte Projekt.

Auch der Sportplatzhecke statteten wir in unserem Geburtstagsjahr einen halbtägigen Besuch ab. Es war offensichtlich, dass seit unserem letzten Treffen schon einige Zeit ins Land gezogen, beziehungsweise die Hecke um einige Äste reicher geworden war. Die Notwendigkeit unseres Arbeitseinsatzes bezeugten auch die Haufen mit dem Schnittgut am Ende des Morgens, welche willkommenen Unterschlupf für Zaunkönig und Igel bieten.

Nach einem Baumschnittkurs, welchen unser Vorstandsmitglied Fabian Baumgartner gemeinsam mit der Bürgergemeinde Härkingen durchführte, luden wir Anfang März zu einem Vortrag über naturnahe Gärten in den Fröschensaal ein. Thomas Lüthi, Kantonsrat und Präsident von VVS/Bird Life Solothurn und Dani Peier, langjähriger Präsident des Naturschutzvereins Egerkingen, plauderten aus dem Nähkästchen, respektive aus den lebendigen Ecken ihres Gartens und lieferten praktische Inputs und nützliche Informationen, wie der Natur im eigenen Garten unter die Arme zu greifen sei. Als Startguthaben erhielten die interessierten Zuhörer:innen alle eine Saatgutmischung mit einheimischen Wildblumen, welche hoffentlich in naher Zukunft als willkommene Farbtupfer in den verschiedenen Gärten zu bestaunen sein werden.

Auch bei der Jubiläumsausgabe der alljährlichen Generalversammlung stand der runde Geburtstag des NVVH im Mittelpunkt. Hansruedi Dennler als ehemaliger und Peter Jäggi als aktueller Präsident des Vereins, warfen gemeinsam mit den Anwesenden einen Blick zurück auf die 50-jährige Vereinsgeschichte. Ruedi Stuber, Chansonnier aus Riedholz, war für die musikalische Umrahmung des Anlasses zuständig und Paul und Margrith Mühle zeichneten sich für das kulinarische Wohl der Gäste verantwortlich.

Nach den Feierlichkeiten hiess es wieder Ärmel hochkrempeln und ran an die Arbeit! Nach der Waldputzete, anlässlich derer wir gemeinsam mit den Anwesenden Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen auf dem alten Sagi-Areal anlegten, stand die BirdLife Wanderausstellung «Abheben für die Biodiversität» kurz bevor. Margot Leuenberger gelang es, diese interaktive Ausstellung mit ihren einzigartigen Flugsimulatoren nach Härkingen zu holen. Dank diesen technischen Wunderwerken war es den Besucher:innen vergönnt, wie ein Schmetterling über blühende Wiesen zu gaukeln, ein einmaliges Gefühl! Im Zuge dieses Events führte die Primarschule Härkingen einen Projekttag durch, an welchem Peter Jäggi  und Jonas von Burg die Klassenzimmer besuchten. Zum einen wurde die Bedeutung des Waldes thematisiert und zum anderen schauten wir den häufigsten Vögeln in unserer unmittelbaren Umgebung auf spielerische Art und Weise etwas genauer auf die Federn.

Auch in diesem Jahr führte die Gemeinde Härkingen einen Ferienpass durch. Der NVVH bot einen Waldnachmittag an. Die TeilnehmerInnen verbrachten gemeinsam mit den leitenden Vorstandsmitgliedern einen lehrreichen und mit Überraschungen gespickten Nachmittag im Härkinger Wald. In der neu angelegten Hecke war ein Trauerschnäpper auf Insektenjagd und auf dem Sagiareal liess sich eine Blindschleiche aus nächster Nähe bewundern. Zlata und Alina aus der Ukraine nahmen ebenfalls am Angebot teil und so wurde der Nachmittag kurzerhand zweisprachig, nämlich auf Deutsch und Englisch, geführt. Verrückt, dass der Ukrainekonflikt sogar den Ferienpass im beschaulichen Härkingen beieinflussen kann.

Nach diesen bereichernden Anlässen schritt das Jubiläumsjahr unaufhaltsam fort und mit ihm nahm die Anzahl an realisierten Projekten stetig zu. Anfang April, ohne Seich, erhielten wir von der Kirchgemeinde Härkingen grünes Licht für die Installation von 12 Mauerseglerkästen auf der Südseite der Johanneskirche. Die Montage erfolgte mit einer Hebebühne der Firma Maltech in Härkingen, welche uns dieses Gefährt kostenlos zur Verfügung stellte. Gleichentags lieferte uns Urs Esslinger, Schreiner und Ornithologe aus Olten, den bestellten Alpenseglernistkasten, welcher im Glockenturm der Kirche seinen Platz fand. Die drei Mauerseglerkästen, welche die Schüler:innen der 5. und 6. Klasse anlässlich des Umwelttages der Primarschule gebaut hatten, wurden beim Feuerwehrmagazin installiert und warten nun gemeinsam mit den oben beschriebenen Nistmöglichkeiten sehnsüchtig auf die Segler, welche im April aus ihrem Winterquartier im fernen Afrika zurückkehren sollten.

Mai bis August 2022
Die Stunde der Gartenvögel und der erste Arbeitstag im Biotop überbrückten die Zeit bis zur kantonalen Frühlingsexkursion vom VVS/BirdLife Solothurn, welche alljährlich von einer anderen Sektion organisiert wird. Bereits im Jahre 2020 war der NVVH mit dieser ehrenvollen Aufgabe betraut worden, doch aufgrund der Pandemie konnte der Anlass bis heute nicht durchgeführt werden. So fiel die Frühlingsexkursion genau ins Jubiläumsjahr, welch glücklicher Zufall! An die 100 interessierte Personen nahmen an diesem gelungenen Anlass teil und konnten vom breiten Fachwissen der drei Experten profitieren. Lucas Lombardo vom Dachverband BirdLife Schweiz, erläuterte uns die aktuelle BirdLife-Kampagne «Ökologische Infrastruktur», Hansueli Stohler, Ameisengötti im Projekt Ameisenzeit, plauderte aus dem Nähkästchen oder besser gesagt aus dem Waldameisenhaufen und Marco Bobst, ausgebildeter Phytotherapeut, brachte uns die Pflanzen am Rande des Biotops und ihre Verwendung als Heil- oder Nahrungsmittel näher. Nach einem feinen Risotto, welches mit reichlich Amore von Paul Mühle und Susi Büttiker vor Ort zubereitet wurde, liessen wir den Nachmittag gemütlich ausklingen.

Anfang Juni begaben wir uns auf die Spuren der Weihnachtsbäume, welche in der Adventszeit und über die folgenden Festtage die Weihnachtsstimmung in unseren Stuben verbreiten. Welche Herausforderungen sich einem Weihnachtsbaum während seiner rund zwölfjährigen Reise vom kleinen Samen im Topf, über die Zeit als kleines Bäumchen in den Plantagen und schliesslich als geschmückter Baum in unseren Stuben entgegenstellen, erfuhren wir aus erster Hand vom Geschäftsführer und langjährigen Vorstandsmitglied Patrik Wyss.

Nach der erfolgreichen Premiere des Biotop-Nachmittages, an welchem wir uns gemeinsam mit Monika Kämpf und Thomas Schwaller an die Spuren der floralen und faunistischen Bewohner des von uns gepflegten Biotopes hefteten, führten wir zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte eine Neophyten-Tauschaktion durch. Interessierte konnten die Neophyten, welche sie aus dem eigenen Garten entfernt hatten, gegen einheimische Wildstauden eintauschen. Trotz der Bewerbung des Anlasses im Anzeiger und über die Infoapp der Gemeinde Härkingen, war der Aufmarsch an Tauschfreudigen aber leider gering.

Im Anschluss an die Tauschaktion wurden die jungen Mauersegler bei der Turnhalle beringt. Dani Peier aus Oensingen beringt den Mauerseglernachwuchs im Gäu bereits seit vielen Jahren und fesselte die anwesenden Schaulustigen mit seinem enormen Wissen über diese faszinierenden Vögel. In einem der Nistkästen konnte sogar ein Alttier dingfest gemacht werden, welches nach der Beringung vom interessierten Publikum aus nächster Nähe bestaunt werden konnte. Wusstest du, dass Mauersegler im Flug schlafen und ihr erstes Lebensjahr komplett in der Luft verbringen? Wahnsinn!

Mit den sommerlichen Temperaturen stieg auch der Stresspegel für die Organisierenden von der Freiluftausstellung «Kunst im Wald», denn die Vernissage stand kurz bevor. Am 14. August war es endlich soweit: Alt-Regierungsrat Roland Fürst aus Gunzgen eröffnete die Vernissage mit einer gelungenen Rede. Die 13 Kunstpositionen von vorwiegend regionalen Künstler:innen konnten nun während einem Monat auf einem Rundgang um das Waldhaus bestaunt werden. Die zahlreichen wohlwollenden Rückmeldungen und das begeisterte Publikum liessen den enormen Aufwand, welche das OK KIW auf sich genommen hatte, beinahe vergessen.

Während sich die Spazierenden an den diversen Kunstobjekten erfreuten, lief unsere Jagd nach den 50 Projekten ungebremst weiter. Nebst einem fantastischen Blühstreifen, welcher im Garten der Familie Studer entstanden ist, ergänzen nun eine Ruderalfläche und ein Asthaufen denjenigen der Familie Trummer am Birkenweg. Der Kiesgrube des Baustoffzentrums Olten-Zofingen, kurz BOZ, statteten wir an einem wechselhaften Freitagabend einen kurzweiligen Besuch für eine interessante Führung ab und am darauffolgenden Samstag waren unsere fähigsten Leute aus der Abteilung Gastronomie am Bürgertag der Bürgergemeinde Härkingen im Einsatz.

Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung der Ortsplanungsrevision hat sich der NVVH aktiv (Satz umstellen) für die landschaftstypischen Einzelbäume im Kulturland und wertvollen Bäume in der Gemeinde eingesetzt. Bäume prägen das Landschaftsbild, erhöhen die Strukturvielfalt und im gleichen Zuge auch die Biodiversität von Flora und Fauna. In den letzten Jahren sind einige markante Bäume schleichend aus der Härkinger Kulturlandschaft verschwunden, ohne ersetzt zu werden. Der Schutz der markanten, charakteristischen und ökologisch wertvollen Bäume ist uns als lokale Naturschutzorganisation wichtig. Wir hoffen, dass unsere Anliegen in die Ortsplanung übernommen wurde. Anfang 2023 wird die Ortsplanung nochmals für 30-Tage aufgelegt – mit der Möglichkeit, das Geforderte zu überprüfen.

September bis Dezember 2022
Kurz vor Ende der Ausstellung «Kunst im Wald» luden die OK-Mitglieder Lukas Leuenberger und Jonas von Burg zu einer öffentlichen Führung ein, um einige der Geheimnisse, welche die Installationen umgaben, zu lüften. Judith Nussbaumer und Helena Jäggi, zwei der dreizehn Aussteller:innen waren  vor Ort und erläuterten der interessierten Zuhörerschaft auf anschauliche Weise ihre Ideen und Überlegungen, welche hinter ihren Werken «Fingerfusspilz» und «Schatzkiste» steckten. Abgerundet wurde der kunstvolle Vormittag mit einem Gläschen Weisswein und anregenden Gesprächen.

Wir sind nun auf unserer Zeitreise ins 50. Vereinsjahr bereits im September angelangt. 36 von den angestrebten 50 Projekten konnten bereits realisiert werden. Ein Zwischenstand, welcher uns optimistisch in Richtung letztes Quartal blicken liess. Der September lässt nicht nur den Stresspegel bei den Zugvögeln aufgrund der bevorstehenden Strapazen steigen, sondern auch denjenigen der zahlreichen passionierten Birdrace-Sympathisierenden aus den Reihen des NVVH. Am ersten Wochenende des Monats nahmen drei Teams im Namen des Vereins äusserst erfolgreich am geschichtsträchtigen Wettbewerb teil. Die Aufgabe beim Birdrace ist die folgende: Während 24 Stunden dürfen sich die Teams innerhalb der Schweiz frei fortbewegen mit dem Ziel, möglichst viele verschiedene Vogelarten akustisch oder optisch aufzuspüren. Als Fortbewegungsmittel sind lediglich der öffentliche Verkehr und fahrbare Untersätze erlaubt, welche mit eigener Muskelkraft betrieben werden. Die Teilnehmenden sind dazu angehalten, im Vorfeld des Anlasses Personen oder Organisationen zu motivieren, die jeweilige Gruppe mit einem selbstgewählten Betrag pro Vogelart zu unterstützen. Die Spenden beim diesjährigen BirdRace gingen vollumfänglich an das BirdLife-Projekt «Naturjuwelen», an welchen der NVVH mit den Aufwertung des Areals «Alte Sagi» und des Waldreservates «Brunnlöcher» direkt beteiligt war. Das Härkinger Flaggschiff, Team CrexCrex, stellte bei seiner 20. Teilnahme alle der 85 teilnehmenden Teams in den Schatten und gewann das Race mit einem neuen Rekord von sagenhaften 148 Arten! Insgesamt sammelten die drei Teams aus Härkingen gemeinsam 14’613 CHF. Vor dieser Leistung ziehen wir unseren imaginären Hut, Chapeau!

Mitte Oktober unterstützte uns die Kreisschule Gäu im Rahmen ihrer Naturwoche beim Bau von zusätzlichen Strukturelementen in den im Jahre 2019 angelegten Hecken auf der oberen Allmend. Während der Aktion wurden total 18 Tonnen Rundsteine zu Unterschlüpfen für diverse Tierarten wie das Hermelin, die Blindschleiche oder die Erdkröte angelegt. Auch von Privatpersonen gingen während des Frühherbstes diverse Projekte ein, etwa ein ausgehöhlter Baumstamm auf dem Hubel, welcher als Unterschlupf für ein Hornissenvolk dient, eine frisch angesäte Blumenwiese am Wolfwilerweg oder der Naturgarten von Roman und Rita Müller mit Naturwiese, Sandarium und diversen Asthaufen.

Der EuroBirdwatch, an welchem sich der NVVH erstmals beteiligte, stellte bereits Projekt Nummer 42 dar. An einem temporären Beobachtungsposten wurden während einem Tag alle durchziehenden Vogelarten protokolliert. Total konnten die Beobachtenden 1116 Individuen von 37 verschiedenen Arten beobachten. Highlights waren nebst Schwarzkehlchen und Steinschmätzer ein Baumfalke, eine Rohrweihe sowie die unglaubliche Menge an Schwalben, welche wie Mückenschwärme über unsere Köpfe zogen. Gemeinsam mit der Zugvogelbeobachtung steht beim EuroBirdWatch auch die Sensibilisierung von Passant:innen für die Herausforderungen und Probleme der Zugvögel auf ihrem beschwerlichen Weg in den Süden an erster Stelle. Bei Kaffee und Kuchen wurden die brennendsten Fragen des interessieren Publikums fachkundig beantwortet und anregende Gespräche geführt.

Nachdem sich Mauersegler und Co für das Winterhalbjahr in wärmere Gefilde abgesetzt hatten und die Tage merklich kürzer wurden, wurde es Zeit, den Schlussspurt zu lancieren. Eröffnet wurde dieser mit dem letzten Arbeitsmorgen des Jahres, wo einmal mehr die Hecken auf der oberen Allmend im Zentrum des Schaffens standen. Mit Hilfe eines Radladers, welchen uns die Firma Egger Gartenbau in Wangen bei Olten, namentlich deren Geschäftsführer Thomas Lüthi, zur Verfügung stellte, wurden die schweren Holzabschnitte für die Strukturelemente von der alten Sagi an ihr Bestimmungsort transportiert. Dank der tatkräftigen Mithilfe der motivierten Teilnehmer:innen konnten die anfallenden Arbeiten bereits am Morgen beendet werden und so blieb genug Zeit für den obligaten Schlusshöck.

Mitte November fand wiederum eine Premiere aus Sicht des NVVH statt. Im Fröschensaal wurde eine ausserordentliche GV einberufen, um der Aufwertung des Biotops in eine Tümpellandschafts das Ja-Wort zu geben. Aufgrund des Umstandes, dass der NVVH als Bauherrschaft auftritt, musste die Generalversammlung über die geplante Aufwertung entscheiden. Der Entscheid wurde einstimmig zugunsten des Projektes gefällt, was den Vorstand und allen voran den Präsidenten Peter Jäggi, als Urheber, Bauleiter und Motor dieses Grossprojektes, sichtlich erfreute. Schon bald werden die ersten Bagger auffahren und die Stille dem Motorenlärm der schweren Maschinen weichen. Konkret wird die gesamte Fläche entbuscht und es werden neue, grosszügige Weiher angelegt. Ergänzend zu den Weihern entstehen temporäre Feuchtstellen, welche vor allem für die Kreuzkröte und weitere Pionierarten interessant sein werden. Es lohnt sich, die Arbeiten und die damit einhergehende Veränderung des Biotopes vor Ort zu verfolgen. Wir sind mächtig gespannt auf das Resultat!

Einige Projekte wie beispielsweise die Fotorallye, beschäftigten uns während des ganzen Jahres. Monatlich erschien auf der vereinseigenen Homepage ein Foto, welches in Härkingen aufgenommen wurde. Zu den einzelnen Fotos musste jeweils eine Frage beantwortet werden, welche sich auf das aktuelle Foto bezog. Die fleissigsten und erfolgreichsten Rätselfüchse hatten die Chance auf den Hauptpreis, ein Jahresabonnement von Ornis, der Zeitschrift von BirdLife Schweiz. Mitte Dezember durfte Helena den Gebrüder Rötheli, Dominik und Michael, als stolze Gewinner den Hauptpreis gemeinsam mit einem Tannli der Wyss Weihnachsbaumkulturen überreichen.

Dank dem tatkräftigen OK, einem eng zusammenarbeiteten Vorstand, vielen engagierten Mitgliedern, den zahlreichen interessierten Personen, welche die verschiedenen Anlässe bereicherten und vielen weiteren Privatpersonen, die in ihren eigenen Gärten der Natur unter die Arme griffen, konnten wir die angestrebte Zahl von 50 Projekten nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen! An dieser Stelle ein monumentales MERCI an alle Personen, welche in irgendeiner Art und Weise ihren Beitrag zu unserem gelungenen Jubiläum leisteten!

Wir schauen mit Genugtuung auf das vergangene Jahr zurück und hoffen, dass wir möglichst viele Leute inspirieren und sensibilisieren konnten, was die Wichtigkeit einer intakten Umwelt angeht. Trotz Erfolge, welche wir innerhalb dieses Jahres verwirklichen konnten, sind wir bestrebt, uns weiterhin für die Natur in und um Härkingen einzusetzen. Für eine lebenswerte Gemeinde mit intakter Umwelt, in welcher sich auch unsere Kinder und Grosskinder wohlfühlen können.

Für den Vorstand
Jonas von Burg

Ausserordentliche GV 15.11.22 / Eine Tümpellandschaft entsteht!

Am 15.11.22 trafen sich insgesamt 16 Mitglieder im Fröschensaal zu einer ausserordentlichen GV, an welcher grünes Licht für die Neugestaltung unseres bestehenden Biotops in eine neue Tümpellandschaft gegeben wurde. 

Unser Präsident, Peter Jäggi, Initiator und «Bauleiter», stellte das Grossprojekt vor. Nach ersten Abklärungen mit dem Kantonalen Amt für Jagd, Wald und Fischerei und Gesprächen mit der Bürgergemeinde als Landbesitzerin, wurde durch das Ingenieurbüro Goetz, Liestal, ein erster Technischer Bericht erstellt. 

Die Finanzierung konnte Dank der Unterstützung von folgenden Institutionen und Stiftungen gesichert werden: Amt für Wald, Jagd und Fischerei, Alpiq-Ökofonds, Fonds Landschaft Schweiz, Stotzer-Kästli-Stiftung, Natur- und Vogelschutzverein Härkingen, Bürgergemeinde Härkingen. 

Die Arbeiten werden in zwei Etappen ausgeführt: 
1. Etappe (Winter 2022/23, ca. ½ ha), oberer Teil, damit sich die Tiere in den unteren Teil zurückziehen können. 
2. Etappe (Winter 2023/24, ebenfalls ca. ½ ha), unterer Teil. 

Weitere Infos findet ihr an der Infotafel beim Biotop!

Am Montag, 28.11.22, hat die Firma M.Gerber AG, Madiswil nun mit den Arbeiten begonnen! Wir freuen uns riesig, auf diese wertvolle Tümpellandschaft – und natürlich halten wir euch über die weiteren Schritte auf dem Laufenden.

Arbeitseinsatz + Schlusshöck | 29.10.22

Bei noch dichtem, morgentlichem Nebel versammelten sich rund ein Dutzend Mitglieder des NVVH beim Waldhaus für den abschliessenden Arbeitseinsatz im Jahr 2022. Ausnahmsweise wurde der Arbeitstag erst um 8.30 Uhr angesetzt und zur Freude aller Teilnehmenden zunächst mit Kaffee und Gipfeli gestartet. Eine halbe Stunde später sind dann noch mehr Leute dazugestossen und die Arbeiten konnten in Angriff genommen werden. Im Zentrum des Arbeitseinsatzes stand die Erbauung von Strukturelementen zur Biodiversitätsförderung, welche in die bestehenden Hecken vor dem Biotop integriert wurden. Die vor dem Biotop gelegenen Hecken stehen auf extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden und stellen dadurch ein wertvolles Vernetzungselement dar. Bei einem vergangenen und durch den NVVH fachlich begleiteten Arbeitseinsatz, im Rahmen des Naturwochen-Einsatzes der Kreisschule Gäu, konnten bereits einige Steinhaufen in die, vor zwei Jahren gepflanzten Hecken, eingebaut werden. Nun wurden die Hecken noch um Strukturelemente aus grossen Holzstamm-Stücken erweitert, die dann an einem späteren Zeitpunkt mit feinem Astmaterial abgedeckt werden. Solche Heckenelemente bieten vielen Kleinsäugern Schutz und fördern insbesondere die Arten Hermelin (Mustela erminea) und Mauswiesel (Mustela nivalis).  Zunächst wurden von einer Arbeitsgruppe einige Pflanzen in dem Bereich der Hecke entfernt, wo dann die Holzstrukturen errichtet werden sollten. Für den Transport der teilweise sehr schweren Holzteile war gesorgt. Thomas Lüthi – ehemaliger Präsident von BirdLife Solothurn und heutiger Kantonsrat – konnte uns durch den maschinellen Einsatz mit einem Radlader seines Gartenbau-Geschäfts unterstützen. Auf diese Weise musste nicht körperliche Schwerstarbeit verrichtet werden und die Errichtung der Strukturen ging ziemlich flott über die Bühne. Zusätzlich zu den Holzstrukturen wurden noch zwei Sandhaufen errichtet; diese Strukturen sind besonders attraktiv für Wildbienen, da die Hälfte aller Wildbienenarten auf einen Nistplatz im Boden angewiesen sind. Nebst der Erbauung der Holz- und Sandhaufen wurden in den Hecken noch einige Pflanzenarten gefördert (z. B kleine Rosen), welche durch das Altgras im Verlaufe der Saison überwuchert wurden. Andere Mitglieder haben Pflanzen in den bestehenden Hecken ersetzt, welche sich in den letzten zwei Jahren nicht etablieren konnten und es konnte noch eine kleine Teilfläche, beim Eingang des Biotops bepflanzt werden. Gegen halb eins sind dann die Arbeiten abgeschlossen worden und es folgte ein Apéro mit verschiedenen Getränken und dem anschliessenden Essen, das von Lukas Leuenberger an der Feuerstelle zubereitet wurde. In Zwischenzeit hat sich auch der Nebel gelichtet und der hervorragende Orzo-Eintopf konnte bei schönstem Oktoberwetter und für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Temperaturen eingenommen werden.  Daher erstaunte es auch nicht, dass viele Teilnehmende des Arbeitstages noch lange sitzen blieben und so ist der Tag sinngemäss mit dem «Schlusshöck» abgeschlossen worden.
fba, 30.10.22