EuroBirdwatch | 08.10.23
Seit über 20 Jahren finden in ganz Europa die Zugvogeltage «EuroBirdwatch» statt. Jedes Jahr laden zahlreiche Partnerorganisationen von BirdLife International in Europa und Zentralasien zur Zugvogelbeobachtung ein. An den Beobachtungs- und Informationsständen wird einerseits der Vogelzug live mitverfolgt, anderseits geht es darum, interessierten Personen das Phänomen Vogelzug näher zu bringen.
Seit letztem Jahr macht auch der NVVH am Anlass mit. Dieses Jahr war der Stand einer von 51 Anlässen schweizweit, wobei der Kanton Solothurn mit 15 Events mit Abstand aktivster Kanton war. Nachdem der NVVH-Stand letztes Jahr noch bei der Reithalle stationiert war, bezogen wir heuer am Waldrand bei unserer neu aufgewerteten Tümpel-Landschaft Stellung. Dies vor allem darum, um mehr Besucherinnen und Besucher anzulocken.
Bei prächtigstem Sonnenschein begannen wir am Sonntagmorgen um 10:00 Uhr die Vogel zu erfassen. Trotz des eher zu schönen Wetters für Vogelbeobachtung war vogeltechnisch zu Beginn überraschend viel los, besonders Buchfinken zogen in vielen grossen und lockeren Trupps gen Südwesten. Eher unter den Erwartungen verlief indes der Aufmarsch der Spaziergängerinnen und Spaziergänger, die wir mit Kaffee und Kuchen und fachlicher Vogel-Expertise abzufangen erhofften. Trotzdem ergaben sich im Verlaufe des Tages doch einige sehr schöne und längere Begegnungen und Diskussionen, insgesamt konnten wir 25 Besucherinnen und Besucher notieren, plus zwei Hunde und zwei Pferde. Wobei die Pferde besonders für die beiden anwesenden Kinder zum Glücksfall avancierten, prompt durften sie auf der Kutsche eine Runde durch den Wald drehen. Besonderes Highlight für uns als Vorstand war indes das Notieren eines Neumitgliedes in unseren Reihen. Herzlich willkommen!
Vogeltechnisch wurde es dann aber doch bedeutend ruhiger. Um den Mittag herum nahmen die Zahlen an ziehenden Buchfinken drastisch ab und mit ihnen auch die anderen Vögel. Mit der aufkommenden Thermik setzte aber etwas Greifvogelzug ein, wobei es sich mehrheitlich um Mäusebussarde und Rotmilane handelte, die über den NVVH-Stand zogen. Aber auch Sperber, Turmfalken und als eines der Highlights 28 Weissstörche konnten notiert werden. Ornithologischer Leckerbissen war aber ein Kleinspecht, der an der Ecke Wolfwilerweg/Buchenrain beobachtet werden konnte. An der gleichen Stelle, wo er schon während des Arbeitstages anfangs Juni laut rufend nachgewiesen werden konnte. Ob es dort zu einer Brut kam? Schön wäre es auf jeden Fall!
Um 16:00 Uhr meldeten wir schliesslich unsere Resultate in die BirdLife-Zentrale nach Zürich. Insgesamt sahen wir 1’500 Vögel, mit 1’050 Vögeln häufigste Art war mit Abstand der Buchfink. Auf den weiteren Rängen folgten Stare (150) und Blaumeisen (50).
Wir bedanken uns bei allen Besucherinnen und Besuchern für die vielen tollen Begegnungen und freuen uns, Teil dieses europäischen Events gewesen zu sein.
Resultate aus der Schweiz sind hier zu finden, die europäischen Resultate hier.