Arbeitseinsatz + Schlusshöck | 29.10.22

Bei noch dichtem, morgentlichem Nebel versammelten sich rund ein Dutzend Mitglieder des NVVH beim Waldhaus für den abschliessenden Arbeitseinsatz im Jahr 2022. Ausnahmsweise wurde der Arbeitstag erst um 8.30 Uhr angesetzt und zur Freude aller Teilnehmenden zunächst mit Kaffee und Gipfeli gestartet. Eine halbe Stunde später sind dann noch mehr Leute dazugestossen und die Arbeiten konnten in Angriff genommen werden. Im Zentrum des Arbeitseinsatzes stand die Erbauung von Strukturelementen zur Biodiversitätsförderung, welche in die bestehenden Hecken vor dem Biotop integriert wurden. Die vor dem Biotop gelegenen Hecken stehen auf extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden und stellen dadurch ein wertvolles Vernetzungselement dar. Bei einem vergangenen und durch den NVVH fachlich begleiteten Arbeitseinsatz, im Rahmen des Naturwochen-Einsatzes der Kreisschule Gäu, konnten bereits einige Steinhaufen in die, vor zwei Jahren gepflanzten Hecken, eingebaut werden. Nun wurden die Hecken noch um Strukturelemente aus grossen Holzstamm-Stücken erweitert, die dann an einem späteren Zeitpunkt mit feinem Astmaterial abgedeckt werden. Solche Heckenelemente bieten vielen Kleinsäugern Schutz und fördern insbesondere die Arten Hermelin (Mustela erminea) und Mauswiesel (Mustela nivalis).  Zunächst wurden von einer Arbeitsgruppe einige Pflanzen in dem Bereich der Hecke entfernt, wo dann die Holzstrukturen errichtet werden sollten. Für den Transport der teilweise sehr schweren Holzteile war gesorgt. Thomas Lüthi – ehemaliger Präsident von BirdLife Solothurn und heutiger Kantonsrat – konnte uns durch den maschinellen Einsatz mit einem Radlader seines Gartenbau-Geschäfts unterstützen. Auf diese Weise musste nicht körperliche Schwerstarbeit verrichtet werden und die Errichtung der Strukturen ging ziemlich flott über die Bühne. Zusätzlich zu den Holzstrukturen wurden noch zwei Sandhaufen errichtet; diese Strukturen sind besonders attraktiv für Wildbienen, da die Hälfte aller Wildbienenarten auf einen Nistplatz im Boden angewiesen sind. Nebst der Erbauung der Holz- und Sandhaufen wurden in den Hecken noch einige Pflanzenarten gefördert (z. B kleine Rosen), welche durch das Altgras im Verlaufe der Saison überwuchert wurden. Andere Mitglieder haben Pflanzen in den bestehenden Hecken ersetzt, welche sich in den letzten zwei Jahren nicht etablieren konnten und es konnte noch eine kleine Teilfläche, beim Eingang des Biotops bepflanzt werden. Gegen halb eins sind dann die Arbeiten abgeschlossen worden und es folgte ein Apéro mit verschiedenen Getränken und dem anschliessenden Essen, das von Lukas Leuenberger an der Feuerstelle zubereitet wurde. In Zwischenzeit hat sich auch der Nebel gelichtet und der hervorragende Orzo-Eintopf konnte bei schönstem Oktoberwetter und für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Temperaturen eingenommen werden.  Daher erstaunte es auch nicht, dass viele Teilnehmende des Arbeitstages noch lange sitzen blieben und so ist der Tag sinngemäss mit dem «Schlusshöck» abgeschlossen worden.
fba, 30.10.22