Flachdach-Begrünung
Anm. des Vorstands: «Anja Spiegel und Lukas Walker sind seit zwei Jahren Mitglieder des NVVH und haben sich seither immer wieder in unseren Verein eingebracht. Regelmässig sind sie an Arbeitstage und andere Anlässe gekommen, obwohl sie in Basel wohnhaft waren und eine lange Reise auf sich nehmen mussten. Nun sind sie in unsere Region gezogen, in ein EFH in Oensingen. Wir freuen uns sehr, dass die beiden nun in unserer Nähe sind und dass für sie Überlegungen zugunsten der Natur beim Haus- und Gartenumbau stets eine Rolle gespielt haben und weiter spielen werden.»
Das Dach ist geebnet
Ein normales «Flachdach» ist es an der Römerstrasse 32 in Oensingen nicht. Die Konstruktion ist gleicher Natur, jedoch wird das Wort NATUR hier grossgeschrieben. Der übliche Aufbau einer Dachbepflanzung bietet den Hauswurzen (sempervivum) und der weissen Fetthenne (sedum album) den optimalen Lebensraum. Zugegeben, diese Pflanzen sind auch relativ anspruchslos. Doch unsere Ansprüche an ein Gründach sind etwas höher. Mit wenigen Zentimetern mehr Bodenaufbau und Rezensionselemente gegen das Austrocknen steigert sich die Pflanzenauswahl enorm. Auf das unser Dach allem, was kreucht und fleucht, hüpft und fliegt, den verdienten Schlemmertempel bieten kann.
Mit weiteren Flachwurzlern wie dem stängellosen Enzian (gentiana acaulis), diversen Steinbrecharten (saxifraga), Kartäusernelken (dianthus cartusianorum) und vielen mehr wollten wir unser Biotopdach bestücken. Leider hat es in diesem Jahr nur für die Fetthennen, einen Schiefersteinhaufen und ein paar unbeabsichtigten Lattichen (lactuca) gereicht, weil sonst das Saatgut nicht genügend Zeit bekommen hätte, sich auf den Winter vorzubereiten.
Doch sobald die ersten Frühblüher ihre weissen, gelben, orangen und lila Köpfe aus dem Schnee hervorstrecken, walten wir unseres Amtes und sähen, was das Dach hält.
Anja Spiegel und Lukas Walker